Die bedrohten Saiga-Antilopen sind in Bezug auf ihren Lebensraum und die Nahrung offenbar weniger wählerisch als gedacht. Das kam bei einer Studie der Universität Tübingen heraus.
Bisher wurde vermutet, das Saiga-Antilopen halbtrockene Steppen zum Überleben benötigen.
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Bisher wurde vermutet, das die Antilopen halbtrockene Steppen zum Überleben benötigen und daher ihr Verbreitungsgebiet schrumpft. Die Forscher wollten diese These überprüfen. „Konnten sich die damaligen Tiere besser an unterschiedliche Umweltbedingungen anpassen oder sind die heutigen Antilopen vielleicht gar nicht an ihren derzeitigen Lebensraum gebunden?“, so der Forscher Hervé Bocherens gegenüber der Zeitung Natur.
Um dies zu untersuchen, hat das Team der Universität Tübingen die Zusammensetzung im Knochenkollagen von 76 fossilen und 52 gegenwärtig lebender Saigas verglichen. Das Kollagen gibt Auskunft über die Nahrungsgewohnheiten.
Das Ergebnis: Saigas aus der letzten Eiszeit waren flexibler als ihre heutigen Vertreter. Bocherens geht daher davon aus, dass die heutigen Saigas nur in einer für sie möglichen ökologischen Nische leben. Für den Schutz und den Erhalt der Rüsselnasen ist dies eine gute Nachricht. Denn wenn sie auch außerhalb der schrumpfenden Steppengebiete überleben können, gibt es mehr Ausweichquartiere als bisher gedacht.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Antilopen drastisch geschrumpft. Während Saigas vor tausenden Jahren einen Großteil Eurasiens besiedelten, sind sie heute nur noch in einigen kleinen Steppengebieten Zentralasiens und Russlands zu finden. ln