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Italien: Fataler Stillstand beim Wolfsmanagement

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Das italienische Wolfsmanagement steckt in der Sackgasse: Während seit 17 Jahren ein Wolfsmanagementplan unverabschiedet in den Schubladen des Umweltministeriums schlummert, ist im ganzen Land die Zahl der Wölfe auf aktuell 2 000 angewachsen und zugleich die Zahl der menschen­gemachten Todesfälle auf 300.

Ungefähr 300 Wölfe verenden Schätzungen zufolge italienweit pro Jahr aufgrund anthropogener Einflüsse.
Foto: Markus Deutsch

Dieses ernüchternde Resümee präsentierte Dr. Benedikt Terzer, Jurist des Südtiroler Jagdverbands, auf der 2. Alpenländischen Jagdrechtstagung am 4. April in München. Knackpunkt ist wohl, dass die italienische Regierung von ­­­­all ihren Gesetzgebungskompetenzen Gebrauch macht, um einen vollständigen Schutz des Wolfes durchzuboxen. Da einige Provinzen es zur Bedingung machen, dass eine Entnahme ermöglicht wird, kann der Wolfsmanagementplan nicht verabschiedet werden. Um dem Stillstand zu entkommen, haben die Autonomen Provinzen Trient und Bozen eigene Landesgesetze zur Umsetzung von Artikel 16 der FFH-Richtlinie, der Entnahmen betrifft, erlassen. Diese wurden vom Staat aber über eine direkte Verfassungsbeschwerde angefochten. vk

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