„Der Wolf ist nicht unantastbar“, lautete eines der Ergebnisse auf einem Symposium zum Thema Wolf vom 18. bis 20. November in Loccum. Einig war man sich auch, dass die bürokratischen Hemnisse zum Umgang mit Problemwölfen abgebaut werden müssen.
Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) sprach sich für die Weidetierhaltung mit Wolf aus, konnte aber in Loccum wenig Konkretes vorweisen, weil der aktuelle Wolfsmanagementplan aus dem Jahr 2010 stammt.
Foto: Markus Hölzel
Eine eventuelle Bejagung des Wolfes durch Jäger sei aber nicht realistisch, lautete ein weiteres Ergebnis. In einer Podiumsdiskussion mit den Grünen-Politikern Umweltminister Stefan Wenzel und Hans-Joachim Janßen sowie dem CDU-Landtagsabgeordneten Ernst-Ingolf Angermann wurden die gegensätzlichen Positionen deutlich:
Während Angermann forderte, in Brüssel die rund fünfjährige Dauer einer Überführung des Wolfes von Anhang 4 in Anhang 5 der FFH-Richtlinie schon jetzt anzugehen, um in fünf Jahren die dann weiter gewachsene Wolfspopulation regulieren zu können, machte Wenzel deutlich, dass dies aus seiner Sicht viel zu früh sei. Angermann prophezeite ein Ende der Weidetierhaltung in den Wolfsgebieten, was von Joachim Rehse, Vorsitzender des Landesschafzuchtverbandes, bestätigt wurde. „In den Regionen mit hoher Wolfsdichte steht die Weidetierhaltung vor dem Aus“, sagte er.
Minister Wenzel verwies auf die hohen Subventionen, die die Landwirtschaft erhalte und will sich dafür einsetzen, dass davon mehr bei den wirtschaftenden Landwirten und nicht bei den Grundbesitzern ankomme. Er plant, die Obergrenze für Präventionsmaßnahmen und Entschädigungen von 15 000 Euro in drei Jahren auf 30 000 Euro pro Jahr und Betrieb hochzusetzen, musste aber einräumen, dass dieser Antrag entgegen früherer Ankündigungen bei der EU noch nicht gestellt ist. Er verwies auch darauf, dass gegenwärtig noch der Wolfsmanagementplan von 2010 gelte, in dem sich die damalige CDU/FDP-Landesregierung eindeutig für den Wolf ausgesprochen habe. Ein Antrag der CDU/FDP-Position vom Juni 2015, wie dieser zu modifizieren sei, ist im Landtag jedoch noch nicht behandelt worden. Die Überarbeitung des Wolfsmanagementplans werde derzeit vom Arbeitskreis Wolf auf Landesebene durchgeführt. Wann diese abgeschlossen sein wird, ließ Wenzel offen. mh