Die Landesjägerschaft Niedersachsen rief – und alle kamen: Rund 20.000 Jäger und weitere Menschen des Ländlichen Raums aus Niedersachsen, den benachbarten Bundesländern und weiteren Teilen Deutschlands demonstrierten heute in Hannover gegen die von der Landesregierung aus SPD und Grünen geplanten Änderungen des Landesjagdgesetzes.
Eines hatte die Demo durch ihre Ankündigung bereits im Vorfeld erreicht: Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) war eine Woche vor dem Demo-Termin mit einem so genannten „Eckpunktepapier“ zur erneuten Novellierung des Gesetzes schon kräftig zurückgerudert. Daran hatte der große Koalitionspartner SPD mitgewirkt und den ersten Staudte-Entwurf entschärft.
Zunächst hatten die Genossen den Grünen tatenlos zugesehen und sich darauf zurückgezogen, dass diese sie ja noch gar nicht informiert hätten. Kurz vor der Demo kam die Landesregierung gemeinsam aus der Deckung und veröffentlichte das Eckpunktepapier. Staudte gab sich dann auch erstaunt, dass die Jäger trotzdem marschierten: Vom Schützenplatz über den Waterlooplatz bis zum Landtag, wo die Abschlusskundgebung stattfand.
Trotz der großen Teilnehmerzahl verlief die gesamte Veranstaltung ohne jeden Zwischenfall. Lediglich eine kleine Zahl von Tierrechtlern war ungewöhnlich laut. Genau auf diese Gefahr wies LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke hin: Staudte ließe sich von dieser Klientel, die in der jetzigen Novellierung nur einen Zwischenschritt auf dem Weg zur Abschaffung der Jagd sähen, vor den Karren spannen. Auch das abgespeckte Eckpunktepapier berge noch Fallstricke und Potenzial, es den Jägern sehr schwer zu machen. Mit der Demo in Hannover habe man hier ein klares Zeichen gesetzt.
mh