Offene Ablehnung schlug dem parlamentarischen Staatssekretär Dr. Erwin Manz (Grüne) und dem Referenten der Obersten Jagdbehörde Frank Ridderbusch bei einer Informationsveranstaltung in Kelberg am 05. November entgegen.
Über 300 Jägerinnen und Jäger sowie Interessierte besuchten die Informationsveranstaltung in Kelberg (Fotos: Petra Wenzel)
Die Fachgruppe der Hochwildhegegemeinschaften im LJV (FGHG) informierte mit Frau Dr. Gitta Greif-Werner und Ralph Tilemann über die Auswirkungen des derzeitigen Entwurfs auf die Jagdgenossen (Grundeigentümer) und Jagdpächter.
Greif-Werner und Tilemann zeigten eindrücklich, wie sich Grundfesten des Jagdrechts von der Autonomie der Grundeigentümer hin zum Jagdregal der Staatsforste, entwickeln würden. In ihrem Fazit nannte die Referentin den Entwurf „reaktionär“, er habe erstaunliche Parallelen zum DDR-Jagdrecht.
Manz und Ridderbusch sprachen von einer Fehlinterpretation und versuchten das Auditorium zu beruhigen. Der Gesetzgebungsprozess habe ja gerade erst begonnen und man könne über Vieles noch reden, so die Ministeriumsvertreter. Trotzdem ließen die Behördenvertreter durchblicken, dass sie an einem Sanktionsregime für säumige Jagdpächter für notwendig halten, die ihre Abschusspläne nicht erfüllen. Gradmesser soll eine, wie immer auch geartete, forstbehördliche Stellungnahme werden.
Sympathie für diese Idee hat nach wie vor die FDP. Ihr jagdpolitischer Sprecher Marco Weber bekräftige dies in einem Statement.
Nach wie vor bedeckt hielt sich die SPD und verwies mit Landtagsvizepräsidentin Astrid Schmitt und ihrem jagdpolitischen Sprecher Nico Steinbach auf die anstehende Bearbeitung.
Deutliche Worte fanden CDU und die Freien Wähler. CDU-Fraktionschef Gordon Schnieder sagte, dass der Gesetzesentwurf ein Faustschlag ins Gesicht aller Jäger sei. Er bekräftigte ein Bekenntnis zu einem klimaresilienten Wald, der aber auch mit Wild und Jägern zu errichten sei. Es brauche kein neues Jagdgesetz – der Entwurf müsse in die Tonne!
Ähnlich äußerten sich die Freien Wähler, Rudolf Kinnen, Referent von RLP-Chef Joachim Streit. Er fragte, ob die Verbiss-Schäden durch Wild annähernd die durch Stürme verursachten Schäden in den Wäldern erreichen könnten und bezweifelte, dass dieser Gesetzesentwurf praxistauglich sei.
Der Vorsitzende der FGHG Bernd Bahr monierte, dass das Umweltministerium an einer Stellungnahme der Hegegemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts nicht interessiert gewesen sei. Er appellierte an Manz, die Jäger lösungsorientiert mitzunehmen. Er machte aber auch klar, dass man nicht alles hinnehmen werde: Wir werden uns wehren!
hho