Über 200 Jägerinnen und Jäger folgten am 14. September der Einladung des Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Ahrweiler Ralf Schmidt nach Dernau, um an der Informationsveranstaltung zum Jagdgesetzentwurf RLP teilzunehmen.
Gut 200 Jägerinnen und Jäger waren bei der Informationsveranstaltung der Kreisjägerschaft Ahrweiler anwesend (Fotos: Petra Wenzel)
Auf dem Podium saßen Horst Gies (MdL, CDU), von LJV-Seite Dr. Sven Bischoff (Geschäftsführer) und Wildmeister Christoph Hildebrandt (Leiter der Landesjagdschule), außerdem Matthias Heeb (Fraktionsmitglied Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag des Kreises Ahrweiler), Dr. Torben Butchereit (Jagdvorstand der Jagdgenossenschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler) sowie Rechtsanwalt Marcus Schuck.
Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) war auch eingeladen, sagte jedoch ihre Teilnahme für den Abend ab. Für sie käme aber ihr Staatssekretär Dr. Erwin Manz, der seinerseits jedoch ebenfalls absagte. Ihm sei das „Podium zu unausgewogen“. Schmidt bedauerte dies, man wünsche sich doch „eine Diskussion Auge in Auge“.
„Während Corona war die Jagd systemrelevant – und jetzt das! Wir nähern uns dem Lizenzsystem“, erläuterte Schuck in seinem Vortrag. Der Gesetzentwurf sei darauf ausgelegt, das bisherige Jagdsystem zu zerstören. Gies sagte, er habe im Landtag darum gebeten, ihm eine Liste der 14 am Entwurf mitarbeitenden Verbände incl. deren Mitgliederzahlen zur Verfügung zu stellen. Dass man ihm keine Auskunft über die Mitgliederzahlen geben würde, habe man ihm schon mitgeteilt. Bischoff betonte, dass weiterhin Gesprächsbereitschaft bestehe. Auf die Frage an Heeb, was er denn davon halte, dass ganze Wildarten ausgerottet werden sollen, antwortete dieser: „Gar nix!“ Er habe in seiner Fraktion auch Probleme wegen seiner Meinung, die er dennoch vertrete.
Stephan Schuck, Kreisjagdmeister der Kreisjägerschaft Ahrweiler moderierte die Fragerunde. Ralf Mocken (ehem. Vorsitzender des Rotwildrings Ahrweiler) bezog aus dem Publikum heraus Stellung zu den möglichen Folgen des geplanten Gesetzes für die Rotwildhegegemeinschaften. Der ehemaliger Jagdreferent der Landesregierung Frank Ridderbusch meldete sich ebenfalls zu Wort. Er verlangte, „diese populistische, ehrabschneidende Art und Weise, wie Sie mit dem Entwurf und den Menschen umgehen, die ihn gemacht haben“ zu unterlassen. Kurz nachdem Marcus Schuck, gegen den sich dieser Vorwurf hauptsächlich richtete, die vorgebrachten Einwände sachlich widerlegte, verließ Ridderbusch die Veranstaltung.
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