Mit großer Zustimmung hat der Hessische Landtag das Hessische Jagdgesetz geändert und unter anderem den Wolf in das Jagdrecht übernommen.
Mit großer Zustimmung hat der Hessische Landtag das Hessische Jagdgesetz geändert und unter anderem den Wolf in das Jagdrecht übernommen. (Foto: Branko Srot /AdobeStock)
„Eine dauerhafte aktive Regulierung der Wolfspopulation könne erfolgen, sobald der Bund und die EU, wie angekündigt, den Schutzstatus des Wolfs herabgesetzt haben“, wie es in einem Pressestatement der Landesregierung heißt. Die Koalitionsfraktionen CDU und SPD hatten im Hessischen Landtag einen Gesetzentwurf zur Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht und Neuregelung der Zuständigkeiten eingebracht.
Aktuell sei der Wolf europarechtlich noch streng geschützt. Die Landesregierung habe sich angesichts der Verbreitung des Wolfes für Lockerungen dieses strengen Schutzstatus eingesetzt – mit Erfolg: Nach monatelangen Debatten hatten sich die Botschafter der EU-Mitgliedsstaaten kürzlich auf eine Zustimmung zum Vorstoß der Kommission zur Absenkung des Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ verständigt – dies gelte als sicheres Zeichen für eine Zustimmung im EU-Umweltministerrat in der kommenden Woche. Bisher habe Bundesumweltministerin Steffi Lemke diesen Schritt blockiert und so eine qualifizierte Mehrheit unter den Mitgliedstaaten verhindert. Für eine dauerhaft effektive Bestandsregulierung brauche es eine Änderung der FFH-Richtlinie sowie eine Änderung der Berner Konvention.
Hessen sei mit der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht nun vorbereitet, die Möglichkeiten der Entnahme zu nutzen. Bis dahin schaffe das neue Jagdgesetz wichtige Voraussetzungen für einen effizienten Umgang mit sogenannten Problemwölfen unter Nutzung der engen bundesrechtlichen Entnahmemöglichkeiten.
Hessen hat die „Trendwende Wolf“ eingeleitet
„Heute ist ein guter Tag. Die Koalition schafft mit dem Gesetz eine wichtige Grundlage für einen ideologiefreien und realistischen Umgang mit dem Wolf. Das ist ein großer Erfolgt, lassen Sie uns feiern“, so Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung. Er betonte, dass es wichtig ist, einen Richtungswechsel zu erwirken, ehe die Wolfspopulation wie in anderen Ländern explodiert.
PM/fh