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Je mehr Verbote, desto besser

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16.10.2014

Ein „Reformdefizit des Jagdrechts“ hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ausgemacht und darum flugs eine Studie durchgeführt, in der er eben mal die Jagdgesetze der Länder samt Durchführungsverordnungen beziehungsweise grassierende Novellierungsentwürfe (Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen) bewertet.

Das Ganze geschieht anhand eines umfangreichen Bewertungssystems in den Kategorien „Liste der jagdbaren Arten“, „Jagdruhe“ und „Jagdausübung/Jagdpraxis“. Für die einzelnen Kriterien wird dann eine Art „Ökopunkte“ vergeben, die in ein Ranking der einzelnen Jagdgesetze mündet. D. h. je weniger jagdbare Arten, desto mehr Punkte. Je weniger Jagdzeit, desto mehr Punkte. Je mehr sachliche Verbote – Beizjagd, Baujagd, Fallenjagd, bleihaltige Munition, Fütterung, Kirrung, Abschuss wildernder Hunde und Katzen – desto mehr Punkte. Oder auf einen Nenner gebracht: Je mehr verboten wird, desto besser.
Bei diesen Kriterien ist es kein Wunder, dass die von den Grünen und den ihnen sehr verbundenen Verbänden propagierten Entwürfe der neuen Jagdgesetze in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ganz vorn rangieren. Ein liberalisiertes und auf effektive Bejagung ausgerichtetes gerade reformiertes Jagdgesetz, das auf Eigenverantwortung der Jäger setzt, wie das sächsische, landet da nur auf einem der hinteren Ränge.
Entsprechend scharf reagierte der Deutsche Jagdverband (DJV). „Willkürlich und hanebüchen“ seien die gewählten Faktoren. „Wenn NABU-Präsident Olaf Tschimpke das ernst meint, spreche ich ihm jegliche Kompetenz in Sachen Jagd ab“, sagte DJV-Geschäftsführer Andreas Leppmann.
Leppmann wies dem Nabu außerdem Etikettenschwindel nach: Der NABU-Bundesverband lehne Bau- und Fallenjagd ab, praktiziere die in Naturschutzprojekten aber unter der Bezeichnung „Prädatorenmanagement“ – staatlich gefördert – selbst. Der überholte „Wir-bauen-einen-Zaun-drum-Naturschutz“ werde weiter forciert und die praktische Naturschutzarbeit vor Ort von NABU-Mitgliedern und Jägern mit Füßen getreten. Leppmann: „Es ist die ‚Käseglocken-Mentalität‘ des Naturschutzes, die verstaubt erscheint, nicht das Jagdrecht.“
mh

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