Vertreter des Paul Parey Zeitschriftenverlags sowie des Angel- und Fischereiverbands haben die Unterschriftenlisten an das Bundesumweltministerium übergeben. Die Petition fand insgesamt 124 252 Zeichner (davon 24 216 online). Stellvertretend für Bundesumweltminister Peter Altmaier nahm Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser die Unterschriften entgegen.
v. l.: Henning Stühring (FISCH & FANG), Silke Böhm (WILD UND HUND), Dr. Tomas Meinelt (Vizepräsident des Deutschen Angelfischerverbandes), Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser, Holger Ortel (Präsident des Deutschen Fischerei-Verband) und Rolf Roosen (DEUTSCHE JAGDZEITUNG) bei der Übergabe der Unterschriften. (Fotos: Ursula-Anne Ochel) |
Die CDU-Bundestagsabgeordnete bedankte sich für die breite Unterstützung der Aktion. Denn die Petition, initiiert durch die Magazine des Paul Parey Zeitschriftenverlags (FISCH & FANG, DER RAUBFISCH, WILD UND HUND, DEUTSCHE JAGDZEITUNG) sowie mit Unterstützung des Deutschen Angelfischereiverbandes (DAFV) und dem Deutschen Fischereiverband, knüpft an die Zielsetzung der noch amtierenden Regierungskoalition an, die selbst „eine nachhaltige Bestandsregulierung des Kormorans“ fordert. Dafür sprach sich der Petitionsausschuss am 28. November 2012 mehrheitlich aus. Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen (CDU/FDP) beschloss der Ausschuss, eine dahingehende Petition der Bundesregierung mit dem höchstmöglichen Votum „zur Berücksichtigung“ zu überweisen sowie den Länderparlamenten und dem EU-Parlament zuzuleiten. Die SPD-Fraktion sprach sich in der Sitzung für ein geringeres Votum aus. Sie forderte, die Petition dem Bundesumweltministerium „als Material“ zu überweisen, „soweit es um ökologisch sinnvolles Kormoran-Management geht“. Keinen Bedarf an einer Bestandregulierung des Kormorans konnte hingegen die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ausmachen, die für den Abschluss des Petitionsverfahrens plädierte.
Auf die Frage von FISCH & FANG-Chefredakteur Henning Stühring, wie es denn mit der Umsetzung der Petition stünde, betonte Staatssekretärin Heinen-Esser, dass es genau daran hapere, denn „die EU-Kommission will kein europäisches Kormoran-Management-System“. In Brüssel sei man der Ansicht, es handle sich dabei um „eine nationale und vor allen auch regionale Frage“.
Deshalb gibt es in Deutschland eine Arbeitsgruppe, je zur Hälfte besetzt aus Experten des Bundesumweltministeriums und des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Diese gibt „Empfehlungen“ an die zuständigen Kollegen in den einzelnen Bundesländern, die letztlich aber selbst darüber zu entscheiden haben, ob eine Bestandsregulierung der Kormorane stattfindet oder nicht. Laut Heinen-Esser werden die Unterschriftenlisten in die Arbeitsgruppe eingebracht, signalisieren sie doch „eine breite Unterstützung der Öffentlichkeit – wir nehmen das sehr ernst“.
hs
Die Redakteure Rolf Roosen (DEUTSCHE JAGDZEITUNG), Silke Böhm (WILD UND HUND) und Henning Stühring (FISCH & FANG) vor dem Bundesumweltministerium in Berlin. |
Insgesamt kamen 124 252 Unterschriften zusammen. |