Der Landesjagdverband Baden-Württemberg fordert von der Landesregierung eine sofortige Verbesserung der Lebensraumbedingungen und die Umsetzung des Auerhuhn-Maßnahmenplans.
Für den Urhahn dürfte bald sein letztes Stündlein geschlagen, wenn nicht rasch gehandelt wird, warnt LJV-Präsident Dr. Friedmann (Foto: Julia Döttling /LJV Baden-Württemberg)
Am Freitag (17. März 2023) wurde mit einer „Auerhuhn-Installation“ auf dem Kaltenbronn ein eindrückliches Bild der momentanen Situation des Urhahns im Schwarzwald „gezeichnet“.
Diesem werde in seinem Lebensumfeld sukzessive das Licht gelöscht und die Schwarzwälder Auerhuhn-Population dürfte inzwischen auf unter 100 Exemplare gesunken sein. „Für den Urhahn dürfte bald sein letztes Stündlein geschlagen haben und seine Stimme für immer verstummen, wenn nicht rasch gehandelt wird“, warnt Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann. Es sei dringend an der Zeit, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, damit die Rettung gelingt.
Dafür müssten die im Maßnahmenplan festgelegten notwendigen Verbesserungen seines Lebensraums schnellstmöglich forciert werden.
Dr. Friedmann fordert dazu auf, der Landesforstverwaltung, ForstBW, kommunalen und privaten Waldbesitzern unverzüglich die Mittel an die Hand zu geben, mit denen sie in der Fläche pro Auerhuhn aktiv werden können. Die Lebensräume des Auerhuhns müssten anhand wildbiologischer Empfehlungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg umgehend aufgelichtet und so für das Auerwild aufgewertet werden. „Lücken für Küken“ seien ein solcher Ansatz. Für ihren Einsatz würden Waldbesitzer mit Landes- und EU-Fördermitteln unterstützt.
Die zweite Säule des Maßnahmenplans sei das Prädatoren-Management. Durch die Reduktion der Fressfeinde werde der Population eine Chance zur Bestandserholung ermöglicht. „Schöner Wohnen“ allein helfe dem gefressenen Auerhuhn auch nicht.
„Als dritte wichtige Maßnahme appelliere ich an unser aller Verhalten. Wenn wir uns im Wohnzimmer des Auerhahns zurücknehmen, verschaffen wir dem Wild die nötigen Ruhezonen und zollen ihm Respekt“, erläutert Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann. Eine aktive Besucherlenkung durch entsprechende Aufklärung von einheimischer Bevölkerung und Touristen könne dies begleiten.
PM/ fh