FDP-Bundesfinanzminister sagt Gesetzentwurf in Rheinland-Pfalz „wird so nicht den Landtag erreichen“
Max Mayr, 2. Vorsitzender des Jägervereins München-Land (2. v. r.), hieß Bundesfinanzminister Christian Lindner (r.) als Mitglied willkommen. Links einer der Oberpfälzer Parforcehornbläser, die den Empfang musikalisch umrahmten. (Bildnachweis: V. Klimke)
Der FDP-Bundesvorsitzende und Bundesfinanzminister Christian Lindner hat dem aktuell diskutierten Jagdgesetzentwurf in Rheinland-Pfalz seine Unterstützung versagt. Bei einem Besuch des Bayerischen Jagdverbands (BJV) in München sagte er dazu am 22. August: „Fürchtet Euch nicht! Es gibt einen Ressortentwurf einer – ich glaube von den Grünen kommt sie – Ministerin, keinen Gesetzentwurf der Landesregierung. Das wird so sicher nicht den Landtag erreichen, erst recht nicht das Gesetzblatt.“ Auf Nachfrage von Wild und Hund, ob er sich dafür einsetzte, das Gesetz zu verhindern, korrigierte er: „Verbessern!“ Das sei seine persönliche Meinung, so Lindner, aber die Parteikollegen in Mainz sähen das genauso. Vieles müsse sich in unserem Land ändern, so der Bundesfinanzminister, das traditionelle deutsche Jagdrecht aber nicht. „Wer das Verhältnis von Besitz und Jagdausübungsberechtigten und Pächtern verändern will, der oder dem geht es in Wahrheit darum, die Jagd in Deutschland insgesamt zurückzudrängen. Und wer das tut, bringt für unser Land keinen Gewinn.“
Der Bundesfinanzminister nahm in München die Mitgliedschaft in einer Kreisgruppe des BJV an. Dazu hatte BJV-Präsident Ernst Weidenbusch, CSU, zu einem Empfang ins Deutsche Jagd- und Fischereimuseum geladen. Dr. Lindner äußerte sich in seiner Rede auch zum geplanten Kupierverbot bei Jagdhunden. „Ich verstehe, dass jemand, der keinen Bezug hat, so was gutheißt“, sagte er. „Ich aber habe die Verletzungen bei jagdlich genutzten Hunden gesehen, wenn die ins dichte Holz gegangen sind, das Blut und den Schmerz der Tiere. Deshalb kann ich nur sagen: Es mag manches geben, was gut gemeint ist, es ist aber auch im Sinne der Tiere deshalb nicht automatisch gut gemacht.“ Lindner forderte zudem die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht. Er bezeichnete es als „falsch verstandene Romantisierung“, zu glauben, „wenn der Wolf sich durchsetzt und wir in Brandenburg mehr Wölfe haben als in ganz Skandinavien, dann würden wir quasi zurückkehren zu unseren Wurzeln – im Gegenteil! Wir gefährden Biodiversität und am Ende wirtschaftliche Interessen.“ Die Jagd müsse nach naturschutzfachlichen Überlegungen auch dort den Bestand kontrollieren können.
vk