Wildwirkungsmonitoring, bleifreie Munition und Pürzelprämie. Umweltministerminister Dr. Till Backhaus auf der Landesdelegiertenkonferenz.
„Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, dass es auch weiterhin Entschädigungsleistungen für die Erlegung und Entsorgung von Schwarzwild in Restriktionsgebieten geben wird“, so der Minister (Archivbild: Peter Diekmann)
Anlässlich der 33. Landesdelegiertenkonferenz des Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern im Störtebeker Brauquartier in Stralsund hat Landwirtschafts- und Umweltministerminister Dr. Till Backhaus der Jägerschaft ausdrücklich für ihr Engagement bei der Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie ihren beispielhaften Einsatz bei der kontinuierlichen Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest gedankt.
„Wild ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Waldökosystems und unserer Landschaft. Gleichwohl stehen wir, wie in anderen Bereichen auch, vor der Herausforderung, die jagdlichen Interessen mit anderen zentralen öffentlichen Belangen, insbesondere mit denen der Landeskultur, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, in Einklang zu bringen. Das ist wichtig, um den vielfach beschworenen Konflikt zwischen Jägern, Förstern und Waldbesitzern und einseitigen Parolen, wie „Wald vor Wild“ oder „Wild vor Wald“, Einhalt zu gebieten. Ich bin der Auffassung, Wald und Wild gehören zusammen und können nicht ohne einander. Doch um weiterhin wildreiche Wälder in unserem Land zu haben, müssen diese erst einmal wachsen. Gesunde und ausgewogene, standortangepasste Wild- und Waldbestände sind das Ziel. Darauf ist auch die Novelle des Landesjagdgesetzes ausgerichtet. Es ist u.a. vorgesehen ein Wildwirkungsmonitoring zu etablieren, um Wildbestände objektiver managen zu können. Des Weiteren soll künftig bleifreie Munition bei Jagd auf Schalenwild Verwendung finden“, führte der Minister aus.
Minister Backhaus betonte, dass es bisher keinem anderen Bundesland gelungen ist, ASP-Restriktionszonen schneller aufzuheben als M-V. Dies sei auch den Jägerinnen und Jägern im Land zu verdanken, die im Zuge der Pürzelprämie in ihren Revieren verstärkt Schwarzwild bejagt und gezielt nach verendeten Tieren gesucht haben. Zwischen 2017 und 2022 seien 11,2 Millionen Euro Pürzelprämie gezahlt worden. Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, dass es auch weiterhin Entschädigungsleistungen für die Erlegung und Entsorgung von Schwarzwild in Restriktionsgebieten geben wird“, betonte er. Für die Beschaffung, Errichtung eines Schutzkorridorzaunes entlang der Grenze zu Polen seien bislang 1,5 Millionen Euro verausgabt worden. Hinzu kämen Unterhaltungskosten von jährlich rund 285.000 Euro. Für Saufänge, Konfiskattonnen, Drohnen und die Kadaversuchhundeausbildung seien bislang knapp 700.000 Euro ausgegeben worden. Backhaus kündigte zudem an, dass die ASP-Schutzzäune im nördlichen Restriktionsgebiet im Landkreis Ludwigslust-Parchim bis Herbst zurückgebaut werden sollen.
Die Streckenergebnisse aus dem Jagdjahr 2022/23 liegen im Juni vor. Minister Backhaus geht von einem Streckenergebnis zwischen 55.000 und 60.000 Stück aus. Die Streckenzahlen für das Jagdjahr 2021/22 liegen für alle erfassten Jagdarten über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre und damit auf einem hohen Niveau:
- 157.539 Stücken Schalenwild (-30.000)
- 8.251 Stücken Rotwild (+260)
- 12.972 Stücken Damwild (+600)
- 58.822 Stücken Rehwild (-1.000)
- 77.212 Stücken Schwarzwild (-30.000)
- 282 Stücken Muffelwild
Ein konstanter Anstieg ist laut Minister Backhaus bei der Waschbär- und Marderhund-Strecke zu verzeichnen. Noch vor 10 Jahren wurden 1.580 Waschbären und 4.441 Marderhunde erlegt. 2021/2022 waren bereits 18.709 Waschbären und 5.547 Marderhunde. Deshalb soll es in diesem Jahr eine Forstsetzung des 2017 erstmals durchgeführten Niederwildsymposiums geben.
PM