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Muffelwild: Durch Wölfe vom Aussterben bedroht

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Nachdem das genetisch, jagdlich und auch historisch bedeutsame Muffelwildvorkommen in der niedersächsischen Göhrde durch die Ausbreitung des Wolfes erloschen ist, breitet sich die Sorge um die anderen Muffelwildbestände in Nord- und Mitteldeutschland aus.

Das Muffelwild ist durch die Ausbreitung des Wolfes zunehmend in seinem Bestand bedroht.
Foto: Jürgen Weber

Auch die Bestände in der sachsen-anhaltinischen Altmark stehen kurz vor dem Aus. Die Muffelbestände im Nord- und Südharz sind durch den Luchs bereits nahezu ausgelöscht. Das Vorkommen im Ostharz hat sich noch gehalten, wird aber nach Ansicht der Verantwortlichen eine weitere Ausbreitung des Wolfes nicht überstehen. Auf dem Landesjägertag Sachsen-Anhalt am 11. Mai verabschiedeten die Delegierten deshalb sogar einen Antrag, wonach der Harz vom Wolf freigehalten werden solle. Außerdem gibt es im niedersächsischen Landkreis Schaumburg derzeit gemeinsame Bestrebungen der Muffelwild-Hegegemeinschaft Bückeberg mit dem örtlichen CDU-Bundestagsabgeordneten Maik Beermann, den Bückeberg zur wolfsfreien Zone erklären zu lassen. So soll die dortige Population von rund 350 Mufflons erhalten bleiben.
Die Verantwortlichen in allen Muffelwild-Gebieten sehen neben der jagdkulturellen Bedeutung der Boviden auch eine Verantwortung für die Biodiversität, denn diese Wildart ist in seinen Ursprungsregionen Sardinien und Korsika bedroht. Die durch Auswilderung teilweise vor mehr als 100 Jahren entstandenen deutschen Populationen stellen ein wertvolles genetisches Reservoir dar, das nun durch die Ausbreitung der Wölfe endgültig zu verschwinden droht. mh


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