Die Leitung des Nationalparks Harz hat die für den 7. November geplante Bewegungsjagd mit Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) als Ehrengast abgesagt. Grund waren massive Drohungen militanter „Tierschützer”.
Am Wochenende vor der umstrittenen „Ministerjagd“ im Nationalpark waren im Harz Aufkleber mit Sanders blutbeschmiertem Konterfei und dem Text „Na, dann viel Spaß bei der Jagd, Herr Sander!” aufgetaucht. Hinweise im Internet ließen befürchten, dass die Jagd durch Randalierer gestört werden sollte. Außerdem sei mit weiteren Sicherheitsrisiken durch Jagdgegner zu rechnen gewesen, die während der Jagd durch das Gelände schleichen wollten und so gefährdet worden wären. Ministerium und Nationalparkleitung entschlossen sich daraufhin am Sonntag, die für den nächsten Tag geplante Jagd abzusagen. Polizei und Staatsanwaltschaft wurden eingeschaltet.
Schon im Vorfeld war die als „Staatsjagd“ Sanders titulierte Veranstaltung ins Visier von Naturschutzverbänden und Grünen geraten und künstlich aufgebauscht worden. Das führte dazu, dass jagende Abgeordnete der niedersächsischen Landtagsfraktion der SPD ihre Teilnahme abgesagt hatten. Auch der Landwirtschaftminister des Nachbarlandes Sachsen-Anhalt, Hermann Onko Aikens (CDU), hatte seinen Mitarbeitern des länderübergreifenden Nationalparks die Teilnahme an der Jagd per Erlass untersagt. Zum Schluss kniff der Ehrengast selbst und sagte seine Teilnahme an der Veranstaltung – er wollte zum abendlichen Schüsseltreiben dazu stoßen – wegen Terminüberschneidungen ab.
mh