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Niedersachsen: Gegenwind für Wölfe

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Plötzlich sind fast alle im niedersächsischen Landtag für eine Regulierung der Wölfe. Bei der Debatte am 25. Oktober sprachen sich Vertreter von SPD, CDU, FDP und AfD dafür aus, Einzelwölfe oder auch ganze Rudel zu entnehmen, wenn sie zu gefährlich für Nutztiere oder gar Menschen würden.

Die Parteien sprachen sich für eine Entnahme von Wölfen aus, die für Nutztiere gefährlich sind.
Foto: Shutterstock

So berichtete der CDU-Abgeordnete Martin Bäumer, im Landkreis Nienburg seien die Weidetiere schon längst aus der Fläche geholt und in die Nähe der Ställe und Häuser gebracht worden. Bäumer: „Doch das Wolfsrudel schlägt auch inmitten der Häuser erbarmungslos zu, und das Blut der Weidetiere spitzt bis an die Häuserwände.“ Immer mehr Weidetierhalter würden aufgeben, weil sie es nicht ertragen könnten, immer wieder tote und tödlich verletzte Tiere an die Kadaveranstalten abzuliefern. Der FDP-Abgeordnete Hermann Gruppe forderte „wolfsfreie Zonen“, wolle man die Weidetierhaltung retten, und eine Aufnahme des Grauhundes ins Jagdrecht.

Auch die SPD forderte in Form des Abgeordneten Marcus Bosse gegebenenfalls die Entnahme ganzer Rudel und sprach gar von einem „ernsthaften Wolfsproblem“. SPD-Umweltminister Olaf Lies sieht in der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht keinen Sinn, solange man ihn nicht bejagen darf. Im April hatte Lies noch die Besenderung der Wolfsrudel in Niedersachsen angekündigt, scheint nun aber eingesehen zu haben, dass eben dies nicht realistisch ist. Damit konfrontierte ihn sein ehemaliger Koalitionskollege, der Ex-Agrarminister Christian Meyer (Grüne). Er warf der jetzigen Regierung vor, kein Konzept im Umgang mit den Wölfen zu haben. Meyers Parteifreund Stefan Wenzel war als grüner Umweltminister vier Jahre lang für den Wolf zuständig und ließ sogar einen erschießen. Mehr als zwei Jahre brauchte er, um einen Wolfsmanagementplan aufstellen zu lassen. Von 2013 bis 2017 hatten Wenzel und Meyer alle Prognosen von Weidetierhaltern und Jägerschaft ignoriert, sich hinter der EU-Gesetzgebung versteckt und den präventiven Herdenschutz sowie wenig praktikable Vergrämungsmaßnahmen propagiert.
Derzeit wird die Zahl der Wölfe auf 180 Stück in Niedersachsen geschätzt. 20 territoriale Wolfsrudel sind sicher bestätigt. mh

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