Am vergangenen Wochenende stellte die Polizei in einem Waldstück bei Cappeln im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg neun tote Greifvögel sicher, die offensichtlich vergiftet wurden. Gefunden wurden sieben Mäusebussarde, zwei Habichte sowie einzelne Rabenvögel, außerdem mit einer türkisfarbenen Substanz versetzte Ringeltauben, weitere Vögel und Eier, die offenbar als Köder fungierten.
Verendete Greif- und Rabenvögel sowie mit einer türkisfarbenen Substanz versetzte Ringeltauben und Eier wurden bei Cappeln gefunden.
Foto: NABU/Ludger Frye/mh
Die Ermittlungen der Polizei haben bereits zu einem Tatverdächtigen geführt. Es soll sich dabei um einen in dem betroffenen Revier aktiven Jäger handeln. Laut Stephan Eilers, Leiter des Hegerings Cappeln, sei der Tatverdacht mittlerweile als dringend einzustufen. „Das war eine Fehlhandlung“, sagte Eilers gegenüber WILD UND HUND. „Dafür sieht der Rechtsstaat Konsequenzen vor. Wir halten davon absoluten Abstand.“
Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) bezeichnet die illegale Verfolgung von Greifvögeln als alles andere als ein Kavaliersdelikt und verweist auf die im Jahr 2007 gemeinsam mit anderen Naturschutzverbänden unterzeichnete Hannoversche Erklärung gegen illegale Verfolgung von Greifvögeln in Niedersachsen. Die Vergiftung von Greifen sei ein schwerer Verstoß gegen das Naturschutzgesetz, der strafrechtlich verfolgt werden müsse. mh