Das Umweltministerium hat am 4. Dezember die Ergebnisse der DNA-Proben bekannt gegeben, die nach dem Angriff auf einen Gemeindemitarbeiter im Landkreis Rotenburg im Eilverfahren untersucht worden waren.
Die DNA-Untersuchung hat ergeben, dass der Biss wohl nicht von einem Wolf stammt.
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Das Senckenberg-Institut in Gelnhausen, das als Referenzlabor für genetische Untersuchungen zum Thema Wolf in Deutschland fungiert, hatte laut Ministerium bei allen Proben keine Wolfs-DNA gefunden. „Ich hätte mir ein eindeutigeres Ergebnis gewünscht. Wir hatten uns Klarheit erhofft, ob Hund oder Wolf Verursacher waren, um zielgerichteter agieren zu können“, sagte Umweltminister Olaf Lies (SPD).
Während diverse Wolfsfans bereits auf ihren Internetseiten feiern, dass es „kein Wolf“ war, der den Arbeiter gebissen hat, will das Umweltministerium sich damit aber nicht zufriedengeben. „Klar ist, dass wir jetzt weitere Erkenntnisse brauchen. Hinweisen auf frei laufende Hunde in der Umgebung muss nachgegangen werden.“ Lies hat ein intensiviertes Wolfsmonitoring vor Ort beauftragt und will die Wölfe in der Region schnellstmöglich besendern lassen. „Wir nehmen die Aussagen des Betroffenen sehr ernst und arbeiten deshalb daran, ein Höchstmaß an Klarheit zu bekommen“, sagte Lies weiter.
Martin Bäumer, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, stellt die Qualifikation des Senckenberg-Instituts in Frage und regt an, ein forensisches Institut, das sich deutlich besser mit der konkreten Spurensuche am Tatort auskenne, zu beauftragen. „Aktuell sind wir so schlau wie vor der DNA-Analyse“, teilt Bäumer mit und fordert, den Wolf endlich ins Jagdrecht zu überführen, um die Möglichkeit zur Entnahme verhaltensauffälliger Wölfe zu haben. mh