Der Verein Wisent-Welt-Wittgenstein hat nach eigenen Angaben Anfang Januar den Antrag zum Bau eines Zaunes zur befristeten Einhegung der frei lebenden Wisente im Rothaargebirge gestellt. Zuständig für den Zaunbau ist der Landesbetrieb Wald und Holz.
Um die Wisente im Rothaargebirge gibt es seit Jahren erbitterte gerichtliche Auseinandersetzungen.
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Der hat in den vergangenen Monaten das Areal untersucht und erachtet eine Fläche von 840 Hektar (rund 700 Hektar Staatswald und 140 Hektar Anteil der Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer) als geeignet. Das ist nur etwa ein Fünftel des ursprünglich für die Wildrinder vorgesehenen Lebensraums. Die Zaunlinie soll 18 Kilometer lang, der Zaun zirka zwei Meter hoch sein und aus einem starken Knotengeflecht bestehen. 20 Tore sollen den Durchgang gewähren. Keine Aussagen gibt es bislang zu Auswirkungen des Zauns auf andere Wildarten, besonders das Rotwild. Bevor er gebaut werden kann, muss aber noch ein Gutachten zur FFH-Verträglichkeit der Wisente erstellt werden, da es sich bei der vorgesehenen Fläche um ein Schutzgebiet nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie handelt. Hintergrund der Maßnahme sind seit Jahren anhaltende gerichtliche Auseinandersetzung mit privaten Waldbesitzern. Sie beklagen massive Schälschäden durch die Wisente. Der Zaunbau ist Teil eines Kompromisses als Übergangslösung, für die sich Landesumweltministerium Ursula Heinen-Esser stark gemacht hat. Eine dauerhafte Entscheidung über das Auswilderungsprojekt soll auf der Basis eines Gutachtens über die bisherige Freisetzungsphase und die zu erwartende Entwicklung fallen. Es soll im ersten Halbjahr 2020 in Auftrag gegeben werden. chb