Im Streit um die ausgewilderten Wisente im Rothaargebirge hat der Trägerverein einen Kompromiss bekanntgegeben. Danach haben sich Artenschützer, Waldbauern und Politik darauf verständigt, dass die Wildrinder mit einem für kleineren Wildarten durchlässigen Zaun auf einem abgegrenzten und deutlich kleinerem Projektgebiet gehalten werden.
Die Wisente waren im Sauerland über Jahre ein Zankapfel.
Foto: Rainer Kaufung
Der von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) eingebrachte Vorschlag ist als Übergangslösung geplant. Die Wisente sollen durch Fütterungen in einem Streifgebiet gehalten werden, das nicht mehr wie ursprünglich geplant 4 300, sondern nur noch 1 500 Hektar groß ist. Es umfasst Teile des Hochsauerlandkreises und des Kreises Siegen-Wittgenstein. Während das ursprüngliche Projektgebiet ausschließlich Flächen der Wittgenstein-Berleburg‘sche Rentkammer umfasste, sind es in dem am 27. März vorgestellten Kompromiss nur noch 300 Hektar davon. Die anderen 1 200 Hektar sind Staatswald. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen ist bis Ende Dezember geplant. Diese sollen dann die nächsten drei bis fünf Jahre gültig sein. Danach soll ein unabhängiges Gutachten über die Zukunft des Auswilderungsprojektes, das zahlreiche Gerichtsverfahren mit Waldbauern bis hin zum Bundesgerichtshof nach sich zog, befinden. chb