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„Papagei des Schwarzwalds“ in Gefahr

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Vermehrte Meldungen von Vögeln auf der Schwarzwaldhochstraße / Erhöhte Rücksicht beim Fahren geboten

Tödliche Gefahr: Fichtenkreuzschnäbel nutzen im Winter Streusalz oder durch Streusalz auftauenden Schnee auf Straßen als ausgleichende Mineralstoffquelle (Foto: AlexandruPh/ AdobeStock)

Hunderte Fichtenkreuzschnäbel geraten jedes Jahr in den Wintermonaten unter die Räder. Die Nationalparkverwaltung Schwarzwald bittet Autofahrer um Rücksichtnahme.

Wer in diesen Tagen auf der Schwarzwaldhochstraße unterwegs ist, sollte möglichst vorsichtig fahren, um die „Papageien des Schwarzwalds“ nicht zu gefährden. Der Nationalparkverwaltung seien wieder vermehrt kleine Vögel gemeldet, die mitten auf der Straße stur sitzen bleiben, nicht wegfliegen und so zu Verkehrsopfern werden. Es handle sich um Fichtenkreuzschnäbel ­– olivgrüne, gelbe oder rostrote Finkenvögel mit gekreuztem Schnabel.

Dabei wäre es ganz einfach, die Zahl der Unfälle zu reduzieren. Autofahrer müssten nur den Fuß vom Gas nehmen. „Bei geringer Geschwindigkeit haben die Tiere, die abgelenkt Streusalz auf der Straße picken, die größte Chance noch rechtzeitig wegzufliegen“, empfiehlt Esther del Val Alfaro, Vogelexpertin im Nationalpark Schwarzwald.

In den letzten Jahren seien allein zwischen Februar und April Hunderte tote Vögel an der Schwarzwaldhochstraße gefunden. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen, denn der Fichtenkreuzschnabel ist die einzige Vogelart, die im Schwarzwald auch im Winterhalbjahr brüten kann. „Das bedeutet, wenn ein Vogel überfahren wird, ist oft die ganze Brut betroffen, da die Eltern das Gelege verlassen oder der verbleibende Partner die Jungen alleine nicht ausreichend versorgen kann“, berichtet del Val Alfaro.

fh

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