Die südafrikanische Vereinigung der Berufsjäger PHASA hat beim „canned shooting“ offenbar eine Kehrtwendung um 180 Grad gemacht.
Unter „canned shooting“ versteht man das Abschießen gezüchteter Löwen in kleinen Gattern. Seit Jahren bemüht sich die südafrikanische Regierung darum, diesem unethische Totschießen der Großkatzen einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben. PHASA hat die Regierung bislang dabei unterstützt.
Merhrfach hat der Verband in den letzten drei Jahrzehnten kategorisch seinen Widerstand gegen das Töten von Löwen in Gefangenschaft durch sogenannte „Jagdgäste“ erklärt. Im Mai 2006 gab der Vorstand bekannt, dass PHASA gegen jedes Mitglied disziplinarisch vorgehen werde, das sich an solchen „Jagden“ beteilige.
Dem Vernehmen nach haben sich jetzt die dem Verband angehörenden Berufsjäger und Jagdfarmer mit großer Mehrheit nunmehr anders entschieden. Das gegen alle Regeln fairer oder weidgerechter Jagd verstoßende Exekutieren von in Gefangenschaft gezüchteten und dann in Gehegen freigelassenen Löwen erwirtschaftet hohe Umsätze und Gewinne. Anscheinend haben diese kommerziellen Gründe den Ausschlag für die Sinnesänderung gegeben. Es gibt derzeit über 4 000 Löwen in Gefangenschaft im Lande, von denen viele für solche Zwecke vorgesehen sind.
Eine Anfrage der JWW beim Vorsitzenden der PHASA mit der Bitte um eine offizielle Information wurde bislang nicht beantwortet. Einzelheiten sind deshalb noch nicht bekannt.
rdb