Für Konflikte zwischen Rentierzüchtern und Naturschützern sorgt in Schweden derzeit eine russische Wölfin.
Sie war über Finnland nach Schweden eingewandert und anfangs auch bei den Behörden durchaus willkommen, weil man sich durch die Zuwanderin eine Verbesserung des Genpools der heimischen Wolfspopulation versprach. Die rund 200 schwedischen Wölfe gelten nämlich als inzuchtgeschädigt.
Die Wölfin hielt sich jedoch nicht an das ihr zugedachte Territorium: Sie wanderte nach Norden und vergriff sich dort an den halbwild gehaltenen Rentieren und auch an Haustieren der Rentierzüchter. Dreimal wurde sie eingefangen und anderswo ausgesetzt, fand jedoch immer wieder den Weg zurück, zuletzt zusammen mit einem schwedischen Wolfsrüden. Auf Druck der Rentierzüchter erteilte die staatliche Wildverwaltung den Schießbefehl. Der Rüde wurde erlegt, die Wölfin entkam den mit Hubschraubern und Schneescootern ausgerüsteten Jägern.
Nun hat das schwedische Verwaltungsgericht auf Antrag von zwei Naturschutzorganisationen den Jagdbefehl wieder ausgesetzt. Bis das Gericht entschieden hat, ob die Wölfin erlegt werden darf, dürfte die bis Mitte Februar geltende Jagdzeit beendet sein.
mh