Seit Jahren ist auf der Messe „Jagd und Hund“ in Dortmund das Anbieten von Gatterlöwen und Antilopen-Farbvarianten untersagt. Anders hält es die alljährliche Jagdmesse Salzburg, die noch bis Sonntag läuft. Bei den fragwürdigen Angeboten handelt es sich um Zuchttiere aus Südafrika, die oft auch unter zweifelhaften Bedingungen abgeschossen werden.
Ein Schnappschuss von der Messe (Quelle: Thomas Schwenen)
Die Leitung der Messe „Die Hohe Jagd & Fischerei“ in Salzburg konnte sich in den letzten Jahren nicht dazu durchringen, ein Verbot auszusprechen und dies auch durchzusetzen. Wir fragten deshalb den Veranstalter, wie die wichtigste Jagdmesse Österreichs es in diesem Jahr hält. Man bemühe sich mit Nachdruck um die Darstellung einer waidgerechten und nachhaltigen Jagd, hieß es da. Der Abschuss gezüchteter Tiere sowie genetisch manipulierter Arten in Gattern habe mit dem Wesen der Jagd nichts zu tun.
Dr. Barbara Leithner COO von RX Austria & Germany: „Im Gegenteil: Er fügt der gesellschaftlichen Akzeptanz der Jagd und dem Ansehen von Jägerinnen und Jägern in der Öffentlichkeit schweren Schaden zu. Gleiches gilt für den Abschuss künstlich gezüchteter Farbvarianten und -mutationen von Wildtieren, die in dieser Form in freier Wildbahn nicht vorkommen.“ Solche Angebote würden nicht zur waidgerechten Jagd und damit zum Spektrum der Messe passen. Deshalb: „Gemeinsam mit der Salzburger Jägerschaft und dem Bayerischen Jagdverband als ideelle Träger der Messe ersuchen wir unsere Aussteller mit Nachdruck, solche Angebote auf der Veranstaltung nicht zu präsentieren.“
Das Ersuchen war offensichtlich nicht erfolgreich. Vielleicht hat es auch am Nachdruck gefehlt. Denn der Besucher braucht nicht lange in den Preislisten und Katalogen einiger Anbieter zu blättern. Dann findet er die entsprechenden Angebote für „Kupfer“-Springböcke, „goldene“ Wildebeest oder „Kings“ Wildebeest, was auch immer das für Kreaturen sein mögen. Auch „captive bred“ (in Gefangenschaft gezüchtete) Löwen sind im Angebot, selbst solche unter drei Jahren. Bereitwillig geben die Anbieter auch Auskunft.
Vielleicht sollten sich die ideellen Träger der Messe, nämlich die Salzburger Jägerschaft und der Bayerische Jagdverband, überlegen, ob sie die Messegesellschaft nicht ersuchen, den in der Stellungnahme genannten „Nachdruck“ zu erhöhen. Es bleiben noch zwei Tage Zeit, solchen Angeboten, die mit „Hoher Jagd“ rein gar nichts gemein haben, die rote Karte zu zeigen.
rdb