Miniermotten im Anflug: Jetzt können Jäger ihre Mastbäume gegen das fresslustige Insekt noch schützen.
Frassgänge der Miniermotte führen zu vorzeitiger Braunfärbung des Kastanienlaubs. Foto: Kalle Kolodziej, Fotolia |
Gegenmassnahmen gegen die invasiven Kastanienminiermotten (Cameraria ohridella) können vor deren Paarungsflug jetzt noch Schaden an den Winterfutterbäumen begrenzen.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) rät deswegen vor Beginn der Massenvermehrung zu folgenden Schutzmaßnahmen:
- Leimringe, in 1,80 bis 2,20 Meter Höhe am Stamm angebracht, kleben die schlechten Flieger fest,
- Pheromonfallen führen die Balzlustigen in die Irre.
1994 wurde das sich vom Balkan her ausbreitende, gerade mal fünf Millimeter große Insekt erstmals in Deutschland (München) nachgewiesen. Seitdem befindet sich der unscheinbare Schmetterling, der seine Fressfeinde abghängt hat, auf Erfolgskurs gen Norden und hat offenbar bereits Schweden erreicht.
Gegen Ende der Kastanienblüte schwirren die in der Laubschicht überwinternden Insekten zu ihren Wirtsbäumen und legen je Exemplar etwa 40 Eier auf der Blattoberseite ab. Die Larven bohren beim Fressen minenartige Gänge ins Grün und können bei geeigneter Witterung noch bis zu drei weitere Generationen in Umlauf bringen. Bis zu 300.000 Nachfahren eines Weibchens schädigen mit ihren Fraßgängen die energieumwandelnde Photosyntheseschicht der Blätter: Der Baum wird geschwächt und kann schlimmstenfalls zugrunde gehen.
Neben den Frühjahrsmassnahmen hilft im Herbst das Verbrennen der Laubschicht befallener Bäume, den Kreislauf der Insektenvermehrung zu stoppen. sd