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Schwarzwild-Strecke legt deutlich zu

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Das Land Nordrhein-Westfalen hat Zahlen zur Jagdperiode 2021/2022 veröffentlicht:

(Foto: WildMedia/AdobeStock)

Wegen entsprechender Vorgaben damaliger Corona-Schutzverordnungen seien in der Jagdperiode 2021/2022 die Gesellschaftsjagden auf Niederwildarten weitestgehend ausgefallen. Damit verbunden seien die Streckenzahlen bei Kaninchen oder Ringeltaube zurückgegangen. Auch hätten die Trockenheit und weitere Extremwetterbedingungen das Wildaufkommen beeinflusst. Das vierte Jahr mit einem Niederschlagsdefizit in Folge begünstige die Entwicklung des Niederwildes wie Hase und Fasan. So hätten hier trotz Jagdeinschränkung Streckenzuwächse beobachtet werden können. Ein milder Winter hingegen habe die Sterblichkeit beim Schwarzwild reduziert: Hier sei die Strecke um fast 45 Prozent angestiegen. Dennoch würden teils große Unterschiede zwischen den Streckenentwicklungen einzelner Wildarten festzustellen bleiben, was nun im Folgejahr verlässliche Rückschlüsse auf die Populationen der entsprechenden Arten weiter erschwere.

Forstministerin Silke Gorißen: „Die Corona-Pandemie und Extremwetterperioden haben auch im Zeitraum 2021 bis 2022 deutliche Spuren bei der Jagdstrecke in Nordrhein-Westfalen hinterlassen. Damit unser klimaangepasster Wald der Zukunft wachsen kann, brauchen wir auch angepasste Wildbestände. Daher danke ich allen Jägerinnen und Jägern, die sich Jahr für Jahr auch unter schwierigen Umständen mit großem Engagement für ein Gleichgewicht von Wald und Wild einsetzen und so einen Beitrag zur Wiederbewaldung leisten.“

Aufgrund der Trockenheit während der Sommermonate und des Borkenkäfers entstünden viele Kahlflächen, wodurch der Lichteinfall in den Wäldern zunehme. Naturverjüngung und die Zunahme von Kraut- und Strauchschichten würden dann für optimale Futterbedingungen sowie zusätzlicher Deckung für das Wild sorgen. Hierdurch werde die Zunahme der Wildbestände, insbesondere beim Schalenwild, begünstigt. Gerade Reh- und Rotwild nähmen frische Triebe und Baumsetzlinge sehr gerne als energiereiche Nahrung auf. Daher müsse gerade in dieser Phase der Wiederbewaldung auf ein gesundes Maß an Wildbeständen geachtet werden.

Erneute Rekordstrecke beim Rehwild und Damwild

Einen absoluten Höchstwert im Jagdjahr 2021/2022 habe die Strecke beim Rehwild mit 117.496 Stück erreicht. Damit liege sie rund 2.100 Rehe über dem Vorjahr (2020/2021: 115.362). Beim Rotwild liege die Strecke mit 7.360 Stück knapp über dem Niveau des Vorjahres (2020/2021: 7.283) und dicht am Höchstwert (2019/2020: 7.432). Auch beim Damwild sei mit 5.684 Stück ein erneuter Höchstwert erreicht worden, der rund 9 Prozent über den Zahlen des Vorjahres (2020/2021: 5.211) liege.

Schwarzwild-Strecke ist wieder angestiegen

Mit rund 45 Prozent Zuwachs auf 49.566 Stück im Jagdjahr 2021/2022 lege die Schwarzwild-Strecke deutlich zu, nachdem im Vorjahr ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen gewesen sei (2020/2021: 34.251). Dennoch zeige die aktuelle Jagdstrecke noch einen deutlichen Unterschied zum Höchstwert aus dem Jagdjahr 2017/2018 mit 66.079 Stück Schwarzwild. Das Schwarzwild sei die Wildart unter dem Schalenwild, das unter den veränderten Klimabedingungen einen besonders deutlichen Zuwachs verzeichnen könne.

Eine intensive Bejagung der wachsenden Wildschweinepopulationen könne auch einen Beitrag zur Vorsorge vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) leisten. Die Tierseuche habe sich in den vergangenen Jahren in zahlreichen europäischen Ländern ausgebreitet. Deutschland sei seit September 2020 unmittelbar von der ASP betroffen. Zwischenzeitlich seien in mehreren ostdeutschen Ländern über viertausend mit ASP infizierte Wildschweine aufgefunden worden.

PM/fh

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