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Stärkster Rothirsch der Colbitz-Letzlinger Heide erlegt

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In Sachsen-Anhalt ist während der diesjährigen Rotwildbrunft ein kapitaler Hirsch gefallen. Es soll sich um einen der stärksten in der Geschichte des Truppenübungsplatzes Colbitz-Letzlinger Heide handeln.

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Der Erleger Bertram Schulenburg mit seinem Rekordhirsch (Foto: Joachim Brenz)
Seit über 30 Jahren jagt der altmärkische Jäger Bertram Schulenburg aus dem kleinen Drömlingsdorf Breitenrode (Sachsen-Anhalt) in einem Niederwildrevier. Bei mehreren Bewegungsjagden auf dem Truppenübungsplatz Colbitz-Letzlinger Heide lernte er das Jagdgebiet und seinen hervorragenden Rotwildbestand kennen und schätzen.
So reifte bei Schulenburg der Wunsch, zu seinem 50. Geburtstag in heimischen Revieren der Altmark einen starken und reifen Rothirsch zu erlegen. Zur Brunft 2011 sollte dieser Wunsch in Erfüllung gehen.
 
Spannende Pirschjagd
 
Gemeinsam mit seinem Jagdführer Horst Schulze aus Theerhütte saß Schulenburg am 17. September gegen 18.30 Uhr auf der sogenannten Hühnerstall-Kanzel.
In einem kleinen Wäldchen inmitten der Heide hörten die Jäger einen Hirsch ziehen, der aber nicht aus dem Bestand trat. Eine Viertelstunde später entschieden sich die beiden kurzerhand, das vorgelagerte Wäldchen anzugehen. Dort angekommen beobachtete der Jagdführer einen starken Hirsch, der recht schnell über eine Schneise zog. „Weg abschneiden!“ lautete die Devise und die Waidmänner nutzten die Deckung des Waldsaumes, um näher an den Recken heranzukommen.
 
Plötzlich stand der Geweihte da. Nur knapp 100 Meter entfernt. Doch an einen Schuss war nicht zu denken – der Hirsch stand spitz. Also ließen ihn die Jäger zunächst weiterziehen, bis er etwa 200 Meter entfernt aus dem Wäldchen auf die offene Heidefläche trat. Jetzt konnte nicht mehr viel schiefgehen. Den Drilling am Pirschstock angestrichen, wartete Bertram Schulenburg, bis der Hirsch frei und breit im hüfthohen Gras stand. Die 7×65 R ließ den Hirsch zunächst zu Boden gehen. Sofort kam der Geweihte wieder hoch und verschwand im Buschwerk der Heide.
Nach kurzer Totsuche mit dem Schweißhund des Försters standen die Jäger am verendeten Hirsch. Vor ihnen lag ein ungerader 16-Ender, den die Kugel mitten auf dem Blatt gefasst hatte. Bertram Schulenburg konnte sein Glück kaum fassen, als ihm Förster Schulze den Erlegerbruch überreichte. Die spannende Jagd wird dem passionierten Jäger ewig in Erinnerung bleiben.
Rekordverdächtig
 
Das Alter des Hirsches wird auf 12 bis 14 Jahre geschätzt. Aufgebrochen brachte der Recke 143 Kilogramm auf die Waage. Das Geweih mit den deutlich über einen Meter langen Stangen wog einige Tage nach der Präparation 9,635 Kilogramm. Eine vorläufige Bewertung ergab 223,57 Internationale Punkte, was einer Goldmedaille entspricht.
Nach Einschätzung der Forstleute ist dieser Hirsch der zweitstärkste, der bisher in der Colbitz-Letzlinger Heide gestreckt wurde. Ein noch stärkerer wurde am 8. Oktober 2005 durch den zuständigen Förster Erich Anglet im Bundesforstrevier „Bauernheide“ als Hegeabschuss erlegt. Dieser Hirsch war durch Brunftkämpfe schwer geforkelt worden. Er wog aufgebrochen ohne Haupt 135 Kilo. Auf der Landestrophäenschau von Sachsen-Anhalt 2006 wurde dieser ungerade 16-Ender mit einem Geweihgewicht von 10,6 Kilo (Goldmedaille) und 230,86 Internationalen Punkten bewertet. Damit ist dies der bisher stärkste Hirsch aus der Colbitz-Letzlinger Heide und dem Land Sachsen-Anhalt.
red.

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Goldmedaillenverdächtig: Das Geweih des ungeraden 16-Enders wiegt über 9 Kilo. (Foto: U. Müller)


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