Die Population der Benediktenwand-Steinböcke ist in Gefahr – es droht Inzucht. Um dies zu verhindern, sollen Tiere aus der Schweiz nach Deutschland importiert werden.
Dank Wiederansiedelungsprojekten kommt der Steinbock heute wieder im gesamten Alpenbogen von Slowenien bis Frankreich vor. (Foto: Felix Klein)
Forstministerin Michaela Kaniber hat der BJV-Kreisgruppe Bad Tölz nun die Genehmigung zur Auswilderung von Steinwild an der Benediktenwand erteilt.
„Unserem Steinwild an der Benediktenwand soll es auch in Zukunft gut gehen. Deshalb greifen wir dort der Population gezielt unter die Arme“, sagte die Ministerin zum Start des Projekts. Fundierte wissenschaftliche Studien hätten erwiesen, dass die genetische Vielfalt der dort isoliert lebenden Population so gering sei, dass sich Inzuchtfolgen zeigen könnten. Ein natürlicher Austausch zu anderen Kolonien sei wegen der geographischen Lage nicht möglich. Der einzige Weg, um den Genpool aufzufrischen, sei deshalb die aktive Auswilderung.
Vor diesem Hintergrund sollen zehn Steinböcke aus Wildfängen der Schweiz in der Benediktenwand ausgewildert werden. „Um den Erfolg der Maßnahme zu begutachten, soll die Population in etwa zehn Jahren erneut wissenschaftlich unter die Lupe genommen werden“, heißt es in der Mitteilung des Staatsministeriums.
Der Steinbock unterliegt dem Jagdrecht, ist in Bayern aber streng geschützt und wird nicht bejagt.
fh