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Thüringen: Jäger sind zu Demos bereit

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Die thüringischen Jäger sind im Kampf gegen das geplante neue Landesjagdgesetz zu massiven öffentlichen Demonstrationen bereit. Vizepräsident Karl-Heinz Müller bezeichnete während des Landesjägertages am 5. Mai in Niederorschel den vorliegenden Entwurf als jagd- sowie jägerfeindlich und kündigte getragen von den Delegierten der Kreisgruppen an, dagegen auf die Straße gehen zu wollen. Präsident Steffen Liebig begründete die Ablehnung des umstrittenen Papiers durch den Landesjagdverband Thüringen (LJVT) damit, dass keiner der im eineinhalbjährigen Diskussionsprozess ausgehandelten Konsensvorschläge mehr enthalten sei.

Jäger Demos
Die Delegierten des Landesjägertages zeigten dem Entwurf für ein neues thüringisches 
Jagdgesetz die rote Karte.
Foto: LJVT/chb

Rückendeckung erhielten die Jäger sowohl von den anwesenden Repräsentanten der Oppositionsparteien im thüringischen Landtag als auch von den Vertretern der Landnutzerverbände und des Landesbetriebes ThüringenForst. DJV-Vizepräsident Dr. Hermann Hallermann sicherte sowohl die Unterstützung des Dachverbandes als auch die der anderen Landesjagdverbände zu. Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft, Dr. Klaus Sühl, würdigte zwar, dass der LJVT im Rahmen der ersten Verbandsanhörung des Gesetzgebungsverfahrens die ausführlichste und fachlich versierteste Stellungnahme abgegeben habe. Zugleich kündigte er aber an, die Landesregierung wolle das neue Landesjagdgesetz bis zum Jahresende auf der Basis der zwischen den Ministerien getroffenen Vereinbarungen durchsetzen.

In seiner Rede lehnte Liebig die im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest diskutierten Abschussvorgaben für Schwarzwild ab. Er forderte einen verstärkten Einsatz für mehr Artenvielfalt und die Aufnahme des Wolfes ins Jagdgesetz. Für den Umgang mit Isegrim müsse es ein bundeseinheitliches Konzept statt der vielen Managementpläne der Bundesländer geben. chb

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