Die Tötung von 34 Stück Rotwild in einem Gatter bei Kaisers in Tirol im Februar sorgt auch nach Einstellung des Verfahrens durch die Innsbrucker Staatsanwaltschaft (WuH berichtete) weiter für heiße Diskussionen.
Die Diskussionen rund um die Rotwild-Gatterabschüsse in Tirol reißen nicht ab.
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Am 14. April veröffentlichte die Tiroler Tageszeitung einen Artikel mit Stellungnahmen des Wildbiologen Paolo Molinari und der Veterinärverwaltung im Gesundheitsministerium. Ihr Tenor: Die Tötung im Gatter sei schnell und „hochprofessionell“ verlaufen. „Natürlich hat das Wild im Gatter während der 15 bis 16 Minuten Abschussperiode Stress und Schmerz erlitten“, so Molinari, „aber nichts anderes und vergleichbar als beim normalen Jagdbetrieb.“ Laut Augenzeugen hatte das Töten rund 45 Minuten gedauert, Fotos zeigen aufgetürmte Kadaver am Zaun, teils mit gebrochenen Läufen oder Kiefern. Die daraus resultierenden Anzeigen wegen Tierschutzvergehen wertete der Wildbiologe gegenüber der Tageszeitung als „trauriger Epilog störender Handlungen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe“. Er warf der Polizei vor, die Zeugen während der Tötung nicht am Eindringen in das Gatter gehindert zu haben.
Wie auf der Internetseite der Dachmarke „Jagd Österreich“ zu sehen ist, haben noch im Januar alle neun österreichischen Landesjägermeister ein Positionspapier verabschiedet, in dem sie sich mit Reduktionsgattern „als legitimes Instrument zur Bekämpfung von Tierseuchen“ prinzipiell einverstanden erklärten. Anders jetzt viele Bürger: Auf der Online-Petitionsplattform „avaaz“ haben bis dato knapp 3500 Personen eine Petition vom 28. Februar unterzeichnet, die ein österreichweites Verbot solcher Tötungsgatter sowie den Rücktritt der verantwortlichen BehördenvertreterInnen fordert.
Hier geht es zur Petition.
vk