27. Sep. 2015 — 22. Mai 2016
Die längste Zeit der Geschichte war das Jagen und Sammeln die bestimmende Lebensform der Menschen und erst vor etwa 12.000 Jahren fand ein radikaler Wechsel statt. Bis um das Jahr 1500 lag ihr Anteil an der Weltbevölkerung noch bei einem Prozent, gegenwärtig erlischt diese Kultur.
Sammler und Jäger erwerben ihre Nahrung nur durch Jagd auf Wildtiere, Fischfang sowie das Einsammeln von wildwachsenden Pflanzen. Auf allen besiedelten Kontinenten existierten bis in neuere Zeit Jäger- und Sammlerkulturen, darunter die San und Pygmäen Afrikas, die Avá Guajá und Inuit Amerikas, die Stämme der Aborigines in Australien und die Semang Asiens. Neben Artefakten und Ethnografika stellen die Naturhistorischen Sammlungen entsprechende Tier- und Pflanzenpräparate aus, die als Nahrungsgrundlage dienen.
Die Ausstellung startet mit der Frühgeschichte des Menschen. Dabei stehen die nordwesteuropäische Ertebølle-Ellerbek-Kultur und die Pferdejäger von Wiesbaden-Igstadt im Fokus. Prof. Dr. Thomas Terberger entdeckte durch seine Ausgrabungen einen eiszeitlichen Lagerplatz nördlich des Wäschbaches. Vor 23.000 Jahren wurde hier nicht nur eine erfolgreiche Jagd betrieben, auch entstand Schmuck aus fossilen Muscheln und Schnecken.
Im Fokus der Präsentation stehen die völkerkundlichen Sammlungen von Werner Hammer aus Wiesbaden, der selbst über 30 Jahre hinweg zahlreiche Expeditionen zu den Jägern und Sammlern der Urwälder Südamerikas und anderer Regionen durchführte. Er wird die Besucher auf eine spannende Reise mitnehmen und von der Vielfalt menschlicher Kultur berichten.