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Bekleidungstest: Tusker-Bekleidung

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Auf der „Jagd und Hund 2000“ in Dortmund feiert die Jagdkleidung der Firma Tusker auf der Weltpremiere. Damit Sie wissen, was dieses Bekleidungssystem bringt, haben wir die Vorserie sechs Monate in der Praxis gestestet.

 

Stalker-Jacke mit Stiefelhose

von Claudia Elbing und Michael Schmid

Stück für Stück verschwindet seit Tagen liebgewordene Jagdkleidung aus dem Kleiderschrank. Der alte Lodenmantel, die Krachlederne, der Bundeswehrparka und sogar die Flanellhemden haben – nach einer längst überfälligen Reinigung – jetzt erst mal Pause.

Frank Leuze, selbst passionierter Jäger und Inhaber und Geschäftsführer der Firma Tusker Cloth System („Tusker“ kommt aus dem Englischen und heißt „Keiler“ oder „Elefantenbulle“) im schwäbischen Owen/Teck hat uns mit der Vorserie seiner neu entwickelten Jagdkleidung ausgestattet.

Moderne Stoffe, ein funktionales Bekleidungssystem, und das alles kompromisslos auf den jagdlichen Alltag ausgelegt – das sind seiner Meinung nach die herausragenden Vorzüge seines Newcomers.

Und so sollen mit den neuen „Wunderklamotten“ der triefnasse Lodenmantel nach mehrstündigem Regenansitz, das ständige Frösteln nach einer anstrengenden kilometerlangen Nachsuche ebenso der Vergangenheit angehören, wie das schweißig-klebrige, und dadurch auch dezent duftende Baumwoll-Unterhemd bei der Gamsjagd.

Synthetik als Basis

Das System basiert in erster Linie auf im Trekking- und Alpinbereich längst zum Standard gehörenden synthetischen Stoffen. In Zusammenarbeit mit der Schweizer Firma Christian Eschler AG wurden diese Materialien weiterentwickelt und den jagdlichen Anforderungen angepasst.

Die Basis der Tusker Jagdkleidung ist das Zwiebelsystem. Nein, keine Tränen und auch kein würziger Duft, die Bekleidung wird – wie bei einer Zwiebel – in vielen Lagen getragen, so dass man durch Aus- oder Anziehen problemlos auf Witterung, körperliche Bewegungsintensität und Jagdart reagieren kann.

Die Tusker-Kollektion ist in sieben Bekleidungsschichten aufgeteilt, die Wetterschutz, atmungsaktive Funktion und einen guten Feuchtigkeitstransport – weg vom Körper – garantieren sollen.

Und genau dieses „Baukastensystem“, von der Unterwäsche bis zur Regenhaut, macht Tusker zu einem Novum auf dem jagdlichen Bekleidungsmarkt.

Viel High-Tech auf der Haut

Die ersten drei Lagen namens „Skin“, „Thermo“ und „Chimney“ zeichnen sich durch klassische Schnitte und sehr hohen Tragekomfort aus. Slips, T-Shirts, Polo-, Langarm- und Kurzarmhemden und Thermo-Unterwäsche lassen an Form und Funktion keinen Wunsch offen.

Basismaterialien sind die beiden Eschler-Produkte „Husky“ und „Coolmax“. „Husky“ ist ein elastisches und dehnfähiges Polyester-Microfaser-Material mit sehr hoher Feuchtigkeits-Transportleistung, guter Wärmeisolierung und hoher Atmungsaktivität.

Bei Thermo-Unterwäsche und bei Shirts findet „Husky“ als beidseitig gerauhtes Fleece mit dichtem Faserflor in verschiedenen Ausführungen Verwendung.

Egal ob beim winterlichen Ansitz oder einer ereignislosen und somit nicht enden wollenden Drückjagd – der Körper bleibt mollig warm. Allerdings sollte man vor größerer körperlicher Anstrengung die Thermo-Unterwäsche ablegen; denn auch der beste Schweißtransport versagt im warmen Treibhausklima.

Hemden aus „Husky“ zeichnen sich durch eine hervorragende Elastizität aus; denn das Material ist rundgestrickt und kann sich so den Körperbewegungen ausgezeichnet anpassen. Die weiche Oberfläche vermittelt ein angenehmes Tragegefühl, das einem Baumwollhemd in nichts nachsteht.

Die zweite Schicht der Unterbekleidung heißt „Coolmax“, ein leichter Stoff, der ausschließlich auf guten Feuchtigkeits-Tranport ausgelegt ist. Unterwäsche, Polos und Hemden werden aus diesem Material hergestellt. Eine Polyesterfaser mit spezieller Formgebung erhöht die Materialoberfläche um etwa 20 Prozent, so dass Schweiß schnell an die Umgebungsluft abgegeben wird.

Egal ob bei anstrengender Pirsch, schwüler Sommerwitterung oder einfach nur bei Jogging – die „Coolmax“-Wäsche hat im Test hervorragend funktioniert. Kein Schweiß auf der Haut und ein tolles Körpergefühl.

Sogar auf das lästige elektrostatische Kribbeln wartet man vergebens. Übrigens sind die Produkte zusätzlich antibakteriell ausgestattet.

Das obligatorische „Muffeln“ von Synthetikkleidung nach mehreren Waschgängen entfällt, auch wenn es sich nur um eine „Gebirgswaschmaschine“ mit „10 Grad Schonprogramm“ handelt.

Den Trockner kann man sich übrigens sparen: „Coolmax“ und „Husky“ Stoffe sind in null Komma nichts trocken, zweimal Schütteln, eine halbe Stunde an den Rucksack gehängt, und die Wäsche ist wieder fit für die nächste Pirsch.

Bügelfalten gibt es nicht automatisch, aber auch nach einer Katzenwäsche sehen die Tuskers sauber, ordentlich und knitterfrei aus.

Drüber herrscht himmlische Ruhe

Hat man bisher vergebens auf die „Atmungsaktive Revolution“ in der Jagdausrüstung gewartet, dann lag das in erster Linie an der Lautstärke.

Das obligatorische Knistern und Rascheln synthetischer Wetterschutzkleidung ist dem Jagderfolg nicht sonderlich zuträglich. Tusker geht hier einen völlig neuen Weg.

Ein dreischichtiges Laminat aus „Husky“-Fleece, einer atmungsaktiven Membran und einer weiteren „Husky“-Innenlage ermöglicht einen hohen Feuchtigkeitstransport nach außen, garantiert absoluten Wind- und Regenschutz und ist fast völlig geräuschlos.

Mit der weichen Oberfläche und der olivgrünen Farbe lehnt sich der „Jägerfleece“ optisch an Lodenstoff an. Eine wirklich sinnvolle und durchdachte Basis für Jacken, Hosen und Mäntel. Bei den sogenannten „STALKER“- und „OBSERVER“-Produkten wird das Dreischicht-Laminat durch ein Netzfutter auf der Innenseite ergänzt.

Das Aus- und Anziehen wird so erleichtert und der Tragekomfort erhöht.
Kurzjacke, Parka, Windbreaker, Blouson und der leichte Jagdmantel sind absolute Praktiker.

Im Test wurden die Produkte bei jedem Wetter, auf der Jagd, im Forstdienst und teilweise sogar beim Ausdauersport getragen. Weder Wind noch Feuchtigkeit konnten von außen eindringen und mit Ausnahme von extremen sportlichen Anstrengungen wurde Schweiß sehr gut an die Außenluft weitergegeben.

So hat sich zum Beispiel der Windbreaker einen festen Platz in unserer Nachsuchenausrüstung erobert. Der Oberkörper ist atmungsaktiv und wasserdicht verpackt, wenn es dick kommt, hat man eine schützende Kapuze und im „Känguruh-Beutel“ auf der Brust findet sich genügend Platz für wichtigen Kleinkram wie Mobiltelefon oder Ersatzmunition.

Dank der aufwendigen Taschenausstattung – kein billiges Futter, sondern ebenfalls „Husky“ – kann man die Hände auch mal kurz zum Wärmen einschieben, und das Fleece vermittelt kuschelige Gemütlichkeit.

Robust und ansehnlich

Die Tuskers sind sehr robust und auch optisch ein Schmankerl. So manche Frage nach der „hübschen Jacke“ musste in den letzten Monaten beantwortet werden.

Die Observer plus Kleidung ist zusätzlich mit einer abgesteppten Isolierwatte aus Polypropylen ausgestattet: warmer Ansitz garantiert – auch nach Stunden.
Pfiffige Details wie gummierte Druckknöpfe und Gummilaschen an den Reißverschlüssen machen die Kleidung zusätzlich geräuscharm und erhöhen den Gebrauchswert.

Qualitativ hochwertige Druckknopfleisten an den Ärmeln ersetzen verschleiß- und verschmutzungsanfällige Klettverschlüsse.

Der Blouson macht dabei allerdings eine Ausnahme: Die hier verwendeten Strickbündchen sehen zwar attraktiv aus, saugen sich aber bei Regen mit Wasser voll.

Leider konnte bisher nur der Entwurf einer Tusker Hose, ebenfalls aus „Husky“-Laminat, getestet werden. Das elastische Material passt sich sehr gut den Körperbewegungen an.

Beinreißverschluss, komfortable Taschenausstattung und ein Gummizug am Bund gehören zur praktischen Ausstattung. Da der Fleece-Stoff sehr weich ist, wäre aber ein Schutz des Kniebereichs, zum Beispiel aus Cordura, wünschenswert.

„Rain`n Snow“ (=“Regen und Schnee“), so heißt die letzte Funktionsschicht des Tusker Systems. Wie der Name schon sagt, ist sie der Spezialist für überraschendes Schmuddelwetter.

Klein verpackt, finden Regenjacke, Hose oder Poncho Platz in jedem Rucksack. Aufwendige Details wie durchgehende Beinreißverschlüsse, verstellbare Kapuzenweite, verdeckte Taschen und intelligente Verpackungsideen – der Regenanzug kann, wie beim legendären K-Way, in der Brusttasche der Jacke verstaut werden – erhöhen den Tragekomfort und vereinfachen das Handling.

Hergestellt sind die Leichtgewichte aus „Gamex“, einer dünnen, mikroporös beschichteten Maschenware. Wind- und wasserdicht und natürlich atmungsaktiv ergänzen die Schlechtwetterspezialisten den funktionalen Schichtaufbau optimal. Einziges Problem: der elastische und angenehm zu tragende Stoff ist nur bedingt reißfest.

Alles in allem hat der Test bestätigt, dass der Systemgedanke beim Tusker Cloth System sehr gut umgesetzt worden ist.

Accessoires aus „Husky“-Fleece und „Gamex“, wie Handschuhe und Mützen, ein Gewehrfutteral, Pulswärmer und Ansitzdecken ergänzen die Funktionsschichten sinnvoll. Zusätzlich werden Parka, Windbreaker, Kurzjacke, Blouson und Jagdmantel auch in Realtree-Tarnfarben angeboten.

Wirkungsvolles Laub- und Astmuster

Dieses amerikanische Laub- und Astmuster ist gut auf unsere Landschaft abgestimmt und sorgt – guten Wind vorausgesetzt – für manche Überraschung: Zwei auf kurze Distanz herangemäuselte Füchse konnten es kaum wohl glauben, als sich der vermeintliche Herbstlaub-Busch in einen Jäger mit Drilling verwandelte.

Im Sommer 2000 plant Tusker die Erweiterung der Tarn-Kollektion. Dann wird es auch Hosen in Realtree geben. Das ist ein sinnvoller Schritt, da man erst dann so richtig „verschwindet“, wenn der ganze Körper in „Herbstlaub“ gehüllt ist.

Tusker reagiert auch von Anfang an auf die Vorschriften der neuen UVV Jagd, die aus Sicherheitsgründen Warnfarben bei Gesellschaftsjagden vorschreibt. Aber nicht mit Einheits-Orange, sondern einem ganz speziellen Tarnmuster: Neon-Orange als Grundfarbe mit schwarzen Ast- und Blattmustern darauf.

Auch diese Kreation kommt von den Realtree-Tarnprofis, nennt sich neudeutsch „Blaze Orange“ und ist eine wirklich clevere Sache. Da Schalenwild praktisch rotgrünblind ist, kann es den Jäger nicht orten.

Für den Standnachbarn aber ist er ein „leuchtendes Beispiel“. Kurzjacke, Windbreaker und Blouson sollen in dieser interessanten Variante ab dem Frühjahr 2000 auf den Markt kommen.

Es muß nicht alles aus einem Haus sein

Tusker-Produkte kann man nach unseren Erfahrungen problemlos mit synthetischer Funktionskleidung anderer Hersteller kombinieren.

Unter Blouson und Windbreaker wurden Funktionsunterwäsche von Medico, Fleece-Shirts von Jack Wolfskin und Faserpelze von Helly Hansen getragen.

Der Feuchtigkeitstransport – weg vom Körper – war bei allen Kombinationen gewährleistet. Die funktionale Abstimmung und der Tragekomfort war bei Benutzung des vollständigen Tuskersystems jedoch eindeutig besser.

Wer Tusker-Jacken über Baumwollwäsche, Leinenhemd oder Wollpulli trägt, hat zwar immer noch ein schickes Outfit, mehr aber sollte man von so einer Kombination aber nicht erwarten.

Mehr als Mode bietet Tusker auf jeden Fall. Die Jagdkleidung der Vorserie bestach im Test durch fein abgestimmte Funktionalität, hochwertige Verarbeitung und eine ansprechende Optik.

Leichte Pflege, jede Menge Optionen und ein breitgefächertes Größenangebot machen Lust auf mehr. Und damit nicht nur die Herren der Schöpfung in den Genuss des Systems kommen, bietet Alljagd die Tusker-Kollektion nicht nur in den Standard-Größen S-XXL, sondern auch in den Damengrößen 38/40 und 42/44 an. Das vollständige Tusker Sortiment wird übrigens ab Sommer 2000 zur Verfügung stehen.

Produktinformationen:
TUSKER Cloth System, Fabrikstraße 18, 73277 Owen/Teck, Tel. 0 70 21/94 13 10, Fax: 0 70 21/94 13 11
Bezug:
ALLJAGD Versand GMBH,
Postfach 1145, 59521 Lippstadt,
Tel. 0 29 41/97 40 70,
Fax 0 29 41/97 40 99 sowie in allen Alljagd-Fachgeschäften

Zwiebelprinzip: Die einzelnen Produkte werden übereinander „geschichtet“

 

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