In fast allen Revieren besteht die Möglichkeit, jagdliche Einrichtungen an der Jagdhütte, in einer Scheune oder daheim in der Garage vorzufertigen. Eine Elektro-Kettensäge kann dabei wertvolle Dienste leisten.
Leiterbau an der Jagdhütte: Hier ist die kompakte Elektro-Kettensäge in ihrem Element. Die Schwertlänge von 30cm und die Leistung von 1800 Watt reichen dafür völlig aus |
von Hans-Ulrich Herding
Mit der UC 3001 A bringt Makita eine Elektro-Kettensäge auf den Markt, die sich von den meisten Geräten in ihrer Bauform ganz wesentlich unterscheidet; denn während bei den herkömmlichen Sägen der Motor von der linken Seite her an das Getriebe angesetzt ist, wird er bei der UC 3001 A in Längsrichtung zwischen dem Getriebe und dem hinteren Griff eingebaut. Und das macht sie besonders schlank und kompakt.
Die Testsäge UC 3001 A ist mit einer Schwertlänge von 30 Zentimetern und einer Leistung von 1800 Watt das kleinste von drei äußerlich baugleichen Modellen mit fünf beziehungsweise zehn Zentimeter längeren Schienen.
Bei der Arbeit im Garten oder beim Zerkleinern von Brennholz mag ein längeres Schwert von Vorteil sein, für den Hochsitzbau ist die handlichste Variante aber genau die Richtige. Kappschnitte an 20 Zentimeter starken Nadelholzstangen und ebenso starken Kanthölzern lassen sich damit präzise ausführen.
Größere Querschnitte werden beim Bau von Ansitzeinrichtungen ohnehin nicht benötigt.
Der gestreckte Aufbau der gut vier Kilo schweren Maschine bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Gesamtlänge. Fast 80 Zentimeter liegen zwischen der Schienenspitze und dem hinteren Ende des Griffs. Das sind zehn Zentimeter mehr als bei Geräten mit seitlich angeflanschtem Motorblock.
Vorteile der Konstruktion
Die Anordnung des Motors verbessert die Gewichtsverteilung und Handhabung entscheidend. Wer die UC 3001 A in die Hand nimmt, hat sofort das Gefühl, dass die Maschine für den Zimmermann gemacht ist und mehr kann als nur Apfelbäume zu beschneiden und Brennholz zu sägen.
Tatsächlich lassen sich mit der Säge exakte Kappschnitte ausführen, wenn der Schnittverlauf vorgezeichnet und eine scharfe, richtig gespannte Kette aufgelegt ist.
Die kompakte Bauform bringt einen weiteren Vorteil. Bei den Benzinsägen wird der vordere Griff an der linken Seite um das Gehäuse herum geführt und unter der Maschine angeschraubt. Das erlaubt neben senkrechten Schnitten auch waagerechte.
Dazu dreht man die Maschine um 90 Grad und ergreift mit der linken Hand den nun oben liegenden Teil des Griffs.
Bei vielen Elektrosägen ist diese Anordnung des Griffs wegen des weit nach links vorstehenden Motorgehäuses kaum möglich, die Maschine wäre viel zu breit. Deshalb wird bei ihnen der Griffbügel einfach von oben auf das Maschinengehäuse aufgesetzt.
Anders bei der Makita UC 3001 A: Hier ist der vordere Griff so wie bei den Benzinsägen angebracht. Das bringt nicht nur bei Baumfällarbeiten im Garten Vorteile, auch beim Bau jagdlicher Einrichtungen sind immer wieder waagerechte Schnitte erforderlich.
Vor- und Nachteile in der Praxis
In dem gut einjährigen Praxistest zeigte sich die Makita zuverlässig und wartungsfreundlich, wenngleich das Nachfüllen von Kettenhaftöl wegen der ungünstigen Lage der Einfüllöffnung regelmäßig kleinere „Überschwemmungen“ bescherte.
Dafür ist das Sichtfenster zur Kontrolle des Ölstands recht groß und der Pegel ebenfalls gut sichtbar.
Ein echter Nachteil ist das nicht einmal 50 Zentimeter lange Kabel. Denn ohne
eine Verlängerung läuft hier – wie aber auch bei vielen anderen Elektro-Kettensägen – absolut nichts.
Ungewohnt ist auch das Verhalten der Maschine beim Beschleunigen des Motors. Bedingt durch das Trägheitsmoment hat die Makita UC 3001 A das Bestreben, sich um die eigene Längsachse zu drehen. Vor dem Starten sollte man daher die Säge mit beiden Händen fest greifen.
Natürlich entstehen auch beim Starten von querliegenden Motoren Beschleunigungskräfte. Sie sind jedoch anders gerichtet und besser aufzufangen, so dass man sie weit weniger deutlich spürt.
Die genannten Nachteile der UC 3001 A wiegen die in der Bauform begründeten Vorteile sicher nicht auf. Für etwas mehr als 300 DM erhält der Revierpraktiker ein Werkzeug, mit dem das Arbeiten richtig Spaß macht.
Wem das hellblaue Gehäuse nicht gefällt, wird bei Dolmar fündig. Der bekannte Hamburger Motorsägen-Hersteller bietet ein ansonsten baugleiches Modell in Rot an.