ANZEIGE

Wildpflanzen für Biogasgewinnung

1759

Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) hat ein Forschungsprojekt zur Energiegewinnung aus Wildpflanzen gestartet. Hintergrund ist die zunehmende „Vermaisung“ der Ackerflächen.

mh_Wildpflanzen_Biogas_1_550
Der Anbau von Wildpflanzen zur Biogasgewinnung steht im Mittelpunkt eines dreijährigen Forschungsprojektes der Landesjägerschaft Niedersachsen. (Foto: Markus Hölzel)
Im vergangenen Jahr wurde in Niedersachsen auf einer Fläche von 215 000 Hektar Mais für die Energiegewinnung in Biogasanlangen angebaut. Das entspricht 10,8 Prozent der Ackerfläche. Die Folge sind regional massive Einbußen der Artenvielfalt. Mit dem auf drei Jahre angelegten Projekt will die LJN alternative Konzepte zum Mais voranbringen, die auch von der Landwirtschaft akzeptiert werden können, und dabei gleichzeitig neue Lebensräume für Bewohner der Feldflur schaffen.
„Verlierer der verengten Fruchtfolge bis hin zur Monokulturisierung sind stets die wildlebenden Tierarten, die auf eine abwechslungsreiche Landschaft angewiesen sind“, sagte LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Rebhuhn, Feldlerche, Hase und Kiebitz seien davon genauso betroffen wie Bienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Blüten suchende Insekten. Sie alle würden vom Anbau der Wildpflanzenkulturen profitieren.
Projektpartner des landesweit angelegten Forschungsprojektes sind das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe, das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und Landwirte, die ihre Praxisflächen einbringen. Diese liegen in unterschiedlichen Regionen und werden mit standortangepassten Wildpflanzenmischungen bestellt. Das Forschungsprojekt beinhaltet die Untersuchung der Flächen unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten im Vergleich zum konventionellen Maisanbau.
 
Am Ende des dreijährigen Forschungsvorhabens werden die Ergebnisse der Untersuchung in einem Endbericht zusammengefasst und veröffentlicht. Das Projekt wird zu 55 Prozent aus Landesmitteln und zu 45 Prozent aus Eigenmitteln der LJN finanziert. Die Ergebnisse fließen ein in das bundesweite Projekt „Netzwerk Lebensraum Feldflur“ ein, an dem sich die LJN ebenfalls beteiligt und dessen Zielstellung es ist, die Biogaserzeugung aus Biomasse enger mit den Zielen des Arten-, Natur- und Umweltschutzes zu verknüpfen.
Die ausführliche Projektskizze ist unter http://www.ljn.de/ueber_uns/downloads/ zu finden.
mh


ANZEIGE
Aboangebot