Der Einsatz moderner Fahrerassistenzsysteme könnte in den kommenden Jahren dazu beitragen, dass sich die Zahl der Wildunfälle deutlich verringert.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (zweiter von links) und ADAC-Vizepräsident Klaus Ulrich Becker (rechts daneben) auf dem Gelände des ADAC-Testzentrums in Penzing. (Foto: Elke Neureuther/StMWi)
Wie Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bei einem Besuch im ADAC-Testzentrum in Penzing (Landkreis Landsberg am Lech) erklärte, sei bei der Vermeidung von Wildunfällen weitaus mehr drin.
Er fordert von den Autobauern daher mehr Engagement: “Technologisch ist es machbar, dass Fahrzeuge Zusammenstöße mit Wildtieren dank der Assistenzsysteme automatisiert vermeiden”. Die Autohersteller müssten das jetzt zeitnah umsetzen, dann würden viele Unfälle nicht passieren.
Der Bayerische Staatsminister kündigte an, sich bei der Bundesregierung und der EU dafür einzusetzen, damit entsprechende gesetzliche Rahmenbedingen optimiert werden. Neufahrzeuge müssten ab 2024 mit Systemen ausgestattet sein, die Kollisionen mit menschlichen Verkehrsteilnehmern wie Fahrradfahrern vermeiden. Diese Systeme würden aber vielfach nicht bei Wildtieren ansprechen.
Der ADAC geht von etwa 270.000 Wildunfällen im Jahr aus, bei denen knapp 3.000 Autofahrer verletzt werden und ein Schaden von knapp einer Milliarde Euro entsteht.
“Die vielen Unfälle mit Wildtieren verursachen Leid für Tier und teilweise auch Mensch, verbunden mit Sachschäden in gigantischer Höhe. Was technisch zur Vermeidung dieser Unfälle möglich ist, muss jetzt auch gezielter in der Praxis zum Einsatz kommen. Man kann diese massenhaften Wildunfälle sowohl aus Sicht des Tierschutzes als auch wegen der immensen volkswirtschaftlichen Schäden nicht mehr einfach so hinnehmen, wenn es Alternativen gibt”, so Aiwanger.
fh