Hunden können Wärmeabstrahlung wahrnehmen. Das hat ein internationales Team von Wissenschaftlern um Anna Bálint von der Eötvös Loránd Universität in Budapest herausgefunden.
Vierläufer sind in der Lage mit der Nase Wärmeabstrahlung wahrzunehmen.
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Das feuchte und unbehaarte Rhinarium auf der Hundenase ist bedeutend kühler als die Nasenspitzen von Pfanzenfressern. Zudem weist es eine besonders hohe Konzentration von Nerven auf. Die einzige Säugetiergattung bei der sich das ähnlich verhält sind Vampirfledermäuse. Dies veranlasste die Forscher zu der Annahme, dass Hundeartige mit ihrem Riechorgan ebenfalls Wärmesignaturen erfassen können. Um ihre Hypothese zu bestätigen, trainierten die Wissenschaftler drei Hunde erfolgreich darauf, für sie nicht sicht- und riechbare Objekte anhand ihrer Temperatur zu unterscheiden. Ein Objekt wurde auf 31 ° erhitzt, was in etwa der Außentemperatur der meisten Säugetiere im Beutespektrum des Wolfes entspricht. Es gelang den drei Vierläufern „Kevin“, „Delfi“ und „Charlie“ zuverlässig, das warme Objekt zu identifizieren. Um Irrtümer auszuschließen, wurden die Ergebnisse anschließend durch sogenannte „double-blind“ Verfahren verifiziert. Dabei ist der Versuchsaufbau auch den Forschern unbekannt. Mithilfe eines Magnetresonanzverfahrens wurde zudem die neuronale Aktivität von 13 Vierläufern verschiedener Rassen gemessen. Wärmeabstrahlung führte bei allen Hunden zu erhöhter Tätigkeit in dem Gehirnareal, das auf Signale von der Nase reagiert. Diese Ergebnisse erklären, warum Hundeartige ihre Beute auch in außerordentlich widrigen Wetterumständen ausmachen können. rig