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Wolf soll nicht ins Jagdrecht

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Der Wolf soll zumindest derzeit auf keinen Fall ins Jagdrecht aufgenommen werden. Darüber sind sich NRW-CDU sowie die LJV-Präsidenten aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, Helmut Dammann-Tamke und Ralph Müller-Schallenberg, einig. „Wenn jemals eine Regulierung notwendig wird, ist dies nicht Aufgabe der Jäger, sondern derjenigen, die den Wolf heute in unbegrenzter Zahl haben wollen“, so Müller-Schallenberg während eines Werkstattgesprächs der nordrhein-westfälischen CDU-Landtagsfraktion in Düsseldorf. Sein niedersächsischer Amtskollege ist sicher, dass Grauhunde in Deutschland irgendwann geschossen werden.

Jagdrecht
Die mehr als 200 Teilnehmer und die Gastgeber waren sich einig beim Werkstattgespräch der nordrhein-westfälischen CDU-Landtagsfraktion: Der Wolf soll nicht ins Jagdrecht.
Foto: Christoph Boll

Diese Situation sei erreicht, wenn es entsprechend der FFH-Vorgabe eine stabile Population gebe. Angesichts einer Bestandszunahme alle drei Jahre werde dann zwangsläufig der weitere Zuwachs geschossen. Aber auch für Dammann-Tamke werden dies auf keinen Fall Jäger übernehmen: „Den Gefallen, das Klischee zu erfüllen, dass die Jäger nur das Killerkommando der Nation sind, tun wir diesen Menschen nicht.“ Er prognostizierte zugleich, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks werde die Frage, ob die westpolnisch-deutsche Tiefland-Wolfspopulation mit der ostpolnisch-baltischen inzwischen zusammengewachsen und damit die Lage des Grauhundes in Deutschland gesichert ist, „blocken ohne Ende“.

Dammann-Tamke erteilte allen Spekulationen über illegale Wolfsansiedlungen eine Absage. Sie ließen sich durch nichts belegen. Der Wolf sei ein Rückkehrer, für dessen Akzeptanz die niedersächsische Jägerschaft werbe, allerdings unter dem Blickwinkel, dass die Bevölkerung nicht alles schlucken müsse, sondern es irgendwann „sinnvolle, pragmatische Lösungen“ geben müsse.

Für Rainer Deppe, jagdpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in NRW, kann man aber nicht so tun, als sei der Wolf nur mal kurz weg gewesen. Es gebe eine neun Mal größere Bevölkerung im Wolfserwartungsland NRW, veränderte landwirtschaftliche Rahmenbedingungen und ein dichtes Verkehrswegenetz. „Das 21. Jahrhundert ist nicht mehr das 19.“, verwies Deppe auf einen grundlegend veränderten Lebensraum. Heinz Bökamp von der Arbeitsgemeinschaft Natur, Umwelt, Kultur (ANUK) folgerte: „Der Wolf gehört gar nicht nach NRW.“ chb

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