“Ich werde Jäger, weil ich die Natur liebe und sie schützen möchte”, so die Begründung von knapp 80 Prozent aller Frauen und Männer, die ihren Jagdschein machen. In der “37°”-Dokumentation “Jagdfieber – Die neue Lust an der Pirsch” am Dienstag, 21. Juli 2020, 23.00 Uhr begleiten die Filmemacher Jens Niehuss und Marcel Martschoke die junge Jägerin und Jagdausbilderin Jule, die Schülerin Silvia und den erfahrenen Jäger Hermann. Alle drei verstehen die Jagd als aktiven Naturschutz: Sie hegen das Wild und halten den Bestand in der Balance.
Foto: Screenshot ZDF
“Ich hätte nie gedacht, was alles dazugehört” – vorsichtig nimmt Jagdschülerin Silvia (47) mit Grasbüscheln ein Rehkitz auf und rettet es vor den tödlichen Klingen des Mähdreschers. Lange musste die Krankenschwester sparen, um sich die Ausbildung zur Jagdprüfung leisten zu können. Nahezu ein Jahr lang paukt Silvia in Abendkursen und an den Wochenenden, bis sie das “Grüne Abitur”, die staatliche Prüfung, machen darf.
“Die Jagd ist viel mehr als nur Schießen.” Jule (30), Silvias Jagdausbilderin, ist angehende Tierärztin. Fleisch aus Massentierhaltung isst Jule nicht mehr, seit sie während ihres Studiums ein Praktikum im Schlachthaus gemacht hat. “Als Jägerin habe ich Ehrfurcht vor dem Lebewesen, das ich erlege”, erklärt Jule.
Auch Jäger Hermann (54) ist im Einsatz für eine gesunde Balance zwischen Landwirtschaft, Waldbesitzern und dem Wild. Wenn er die Bauern überreden kann, einen Acker mit Pflanzen für das Wild stehen zu lassen, wird es die jungen Waldbäume nicht anfressen. Die Anzahl der Rehe und Wildschweine, die in einem Revier geschossen werden, bestimmt der Staat. Jäger Hermann versucht, mit Schutzmaßnahmen für Bäume und Äcker die verpflichtende Abschussquote möglichst gering zu halten.
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