Ein neuer Bericht der Weltnaturschutzunion IUCN in Gland/Schweiz geht der Frage nach, wie Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen werden.
Wanderhirten aus Nordtansania dringen mit ihren Herden im Süden des Landes in Wälder und Busch-Savannen ein. 99 % aller Zoonosen werden laut IUCN-Studie durch Haustiere und Vieh übertragen. (Quelle: Hahn/Archiv Baldus)
Die Fachleute der sogenannten „Species Survival Commission“, also der “Kommission für das Überleben der Arten“, haben dafür über 5.000 Quellen aus drei Jahrzehnten ausgewertet. Ihr Ergebnis ist eindeutig: Es sind domestizierte Tiere, also Haustiere und Vieh, und nicht Wildtiere, die in 99% der Fälle für Zoonosen, d.h. die Übertragung von Krankheiten vom Tier auf den Menschen, verantwortlich sind.
Im Zusammenhang mit der Corona Pandemie ist diese Frage von großer Bedeutung. Die meisten Wissenschaftler gehen ja davon aus, dass das Virus in Wuhan/China von einem Tier auf den Menschen übertragen wurde. Die üblichen spendensammelnden Tier- und Antijagdorganisationen fordern deshalb, dass die Nutzung von Wildtieren einschließlich der Jagd und des Handels mit Wildbret sofort verboten werden muss, um das Risiko zukünftiger Infektionen zu verringern. Dazu Richard Kock, Ko-Autor und Wissenschaftler am „Royal Veterinary College“: „Wir fanden keinerlei Anhaltspunkte, die weitreichende Verbote rechtfertigen würden.”
rdb