Insgesamt über 440 Hektar: Knapp 140 Vertragspartner bauen bereits mehrjährige Wildpflanzen für Biogasproduktion an. Pilotprojekt fördert den Anbau von Maisalternativen finanziell.
Fast 140 Landwirte bauen inzwischen mehrjährige, ertragreiche Wildpflanzenmischungen für die Biomasseproduktion an und werden über das Projekt „Bunte Biomasse“ finanziell unterstützt. In neun Bundesländern sind es insgesamt bereits 440 Hektar Fläche. Damit haben Veolia Stiftung, Deutsche Wildtier Stiftung, Deutscher Jagdverband (DJV) und weitere Kooperationspartner ihr Ziel bereits jetzt fast erreicht: Bis 2024 sollen Wildpflanzen deutschlandweit auf 500 Hektar Mais ersetzen. „Die Nachfrage nach dem innovativen und ökologisch wertvollen Anbausystem ist ungebrochen hoch. Mehrjährige Wildpflanzen sind ein Alternativsubstrat für Biogasanlagen“, sagte DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke.
Maisalternative: Hohe Nachfrage bei mehrjährigen Wildpflanzen für die Biomasseproduktion. (Foto: Aundrup/DJV/PM)
Energie aus Wildpflanzen wird förderfähig in Niedersachsen
In Niedersachsen wird die Energie aus Wildpflanzen nun durch die landesspezifischen, freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen gefördert. Eingesetzt dafür hatte sich maßgeblich die Landesjägerschaft Niedersachsen. „Wir fordern die anderen Bundesländer auf, es Niedersachsen gleichzutun und mehrjährige Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion in den Katalog der Agrarumweltmaßnahmen aufzunehmen“, sagte Dammann-Tamke, der auch Präsident der Landesjägerschaft ist.
Damit Bioenergie aus Wildpflanzen ihr ökologisches Potenzial als Maisersatz entfalten kann, bedarf es einer Unterstützung durch ein Agrarumweltprogramm in Höhe von bis zu 500 Euro pro Hektar. Energie aus Wildpflanzen ist eine produktionsintegrierte Maßnahme und kombiniert Arten-, Gewässer-, Bodenschutz und die Förderung der Artenvielfalt miteinander.
Jäger und Landwirte werben für Bunte Biomasse in Schleswig-Holstein
Am 22. Juli besichtigen der DJV-Vizepräsident, Wolfgang Heins und der Vizepäsident des Deutschen Bauernverbandes, Werner Schwarz, einen Standort des Kooperationsprojektes „Bunte Biomasse“ in Böbs-Ahrensbök. Sie informieren über das Projekt und werben für mehr Akzeptanz von Wildpflanzen als Maisalternative bei der Biogasproduktion. Weitere Informationen zum Projekt Bunte Biomasse gibt es hier.
Kurzinfo zum Projekt Bunte Biomasse
Die Artenvielfalt hat in der Kulturlandschaft drastisch abgenommen. Veolia Stiftung, Deutsche Wildtier Stiftung und Deutscher Jagdverband setzen sich für mehr Biodiversität in der Feldflur ein: Mehrjährige und ertragreiche Wildpflanzenmischungen ersetzen Mais für die Biomasseproduktion. Im Winter bieten diese ausreichend Nahrung und Deckung für das Niederwild. Im Frühjahr profitieren auch Bodenbrüter. Das Blütenangebot lockt zudem zahlreiche Insekten an. Teilnehmende Landwirte erhalten einen monetären Ausgleich für Deckungsbeitragsverluste und kostenlose Beratung zu Anbau, Pflege und Ernte der Wildpflanzen.
Weitere Informationen unter: www.BunteBiomasse.de
Ansprechpartner beim DJV: Ansgar Aundrup (a.aundrup@jagdverband.de)
PM DJV