Die Räude hat dem Luchs in Hessen zugesetzt. Nur noch vier der größten heimischen Wildkatzen konnten im nordhessischen „Luchs-Hotspot“ sicher nachgewiesen werden. Zudem gab es seit 2010 erstmals keinen Beleg für eine erfolgreiche Aufzucht von Jungen. Darauf wies Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hin, die den Luchsbericht 2016/17 am 6. September der Presse vorstellte.
Die Räude hat den Luchsbesatz geschmälert. (Symbolbild)
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„Der Luchsbestand in Hessen erholt sich nur langsam“, sagte Hinz. Allerdings seien auch keine an Räude verendeten Pinselohren mehr gefunden worden. Der neue Bericht umfasst den Zeitraum von Mai 2016 bis April 2017.
Von Ende 2014 bis Anfang 2016 hatten Mitarbeit des Luchs-Projekts der Universität Göttingen in dem etwa 650 Quadratkilometer großen nordhessischen Monitoring-Gebiet zeitweise sechs selbstständige Einzelgänger nachgewiesen. Ihr Besatz war dann in diesem Gebiet durch die Räude auf ein bis zwei Tiere abgesunken. Mindestens eine Raubkatze soll inzwischen aus dem Harz zugewandert sein. Das Harzer Luchsvorkommen gilt als Reservoir für den nordhessischen Bestand.
Im Januar 2017 hat ein Luchs in Hessen in einem Damwild-Gehege nachts sieben Tiere durch Kehlbiss getötet. Weitere von Pinselohr gerissene Haustiere wurden im Berichtszeitraum nicht bekannt. roe