In der Debatte um die geplante Änderung des Landesjagdgesetzes vermieden beim Landesjägertag am vergangenen Samstag, 6. Mai, alle Beteiligten eine harte Konfrontation.
LJV-Präsident Steffen Liebig verdeutlichte zwar im Stadthaus Hermsdorf, dass er eine Novellierung für überflüssig hält es allenfalls geringer Detailveränderungen bedürfe. Wenn behauptet werde, dass heute „die Belange des Tier- und Artenschutzes nicht genügend beachtet werden, dann liegen die, die diese Diskussion vom Zaun gebrochen haben, schlicht und einfach falsch“, sagte Liebig. Er müsse eben auch etwas zuspitzend und übertreibend formulieren, um die Position der Jäger zu verdeutlichen, erklärte er gegenüber Staatssekretär Dr. Klaus Sühl gegen Ende der repräsentativen Hauptversammlung fast ein wenig entschuldigend.
Der Politiker aus dem zuständigen Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft war ebenso bemüht, jede Eskalation der Auseinandersetzung zu vermeiden. Mit dem Hinweis, die Jagd müsse sich ihren Kritikern stellen, verteidigte Sühl die im Koalitionsvertrag von SPD, Linken und Grünen festgeschriebene Novellierung. Auch widersprach er Liebigs Behauptung, die Grünen trieben bei der Jagdgesetzgebung ihre Koalitionspartner vor sich her. Zugleich aber bescheinigte der Staatssekretär den Jägern sowie ihrem Handeln eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Zustimmungsquote betrage 80 Prozent. Die Jägerschaft solle noch stärker auf die Menschen, die ganz überwiegend nichts vom Waidwerk verstünden, zugehen und ihr Tun erklären. Sühl kündigte für die „nächsten Tage“ einen ausformulierten Referentenentwurf für das neue Landesjagdgesetz an, der am 13. Juni erstmals im Kabinett beraten werden solle.
Auch die Vertreter aller Landtagsfraktionen bemühten sich um Konsens. „Mit unserer Fraktion wird es keine neuen Experimente geben“, lehnte etwa der SPD-Sprecher einen jagdlichen Paradigmenwechsel ab. Und die Grünen mahnten zum Kompromiss. Denn am Ende der Debatte werde es keinen Gewinner geben.
chb