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Alm-Schafzüchter treffen sich in Bergen zur Wolfsdiskussion

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Mit wachsenden Populationen rechnet man auch mit mehr Rissen. (Symbolbild:  Nicolette Wollentin – stock.adobe.com)

Herdenschutz auf der Alm weiter schwer realisierbar.

Die Wolfsthematik mobilisiert weiter die Interessensverbände. So trafen sich in Oberbayern auf Einladung des Schafzüchtervereins Traunstein über 100 Schaf- und Viehhalter, sowie andere Beteiligte, an der Hochfellnseilbahn in Bergen. Laut Traunsteiner Tagblatt kamen Weidetierhalter aus den Kreisen Traunstein, Berchtesgardener Land, Rosenheim und Mühldorf zu Wort und teilten ihre Erfahrungen und Meinungen zum Wolf in der Almbewirtschaftung. 

„Wir im südlichen Landkreis leben vom Tourismus und die Landschaftspflege wird sehr wichtig und ernst genommen. Wie soll das funktionieren, wenn unsere Tiere auf der Weide und den Almen nicht mehr sicher sind?“, eröffnete Josef Harbeck, Vorsitzender des Vereins in Traunstein. Bürgermeister von Bergen Stefan Schneider stimmt hierbei zu und fordert, neben Abbau der Bürokratie, Aufklärung zu den wachsenden Populationen. Während die Wolfsbeauftragte der Landkreise auf eine sachliche Diskussion plädiert, staut sich bei manchem bereits der Frust an. Offene Grünlandhaltung und Wolf seien nicht zu vereinbaren, heißt es weiterhin. Im Gebirge seien Herdenschutzzäune in Freiweidegebieten erheblich schwieriger zu errichten und zu kontrollieren. 

Auch den Tourismus in Oberbayern sehen einige als gefährdet an. Das freie Betretungsrecht der Natur und der Zugang zu den Almen sei – egal ob mit Wolf oder mit Zaun – so nicht mehr zu gewährleisten. Allein in Tirol wurden bereits 16 verschiedene Wölfe gezählt. Erst letzte Woche gab es zusätzlich europaweit Mahnfeuer der Bauernverbände zum Erhalt der ländlichen Viehzucht.

tjs


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