Es gibt „keine Bedrohung für Waldbesitzer und Bäume durch Wisente“. Zu diesem Ergebnis kommt der Wisent-Trägerverein in Bad Berleburg (NRW/Kreis Siegen-Wittgenstein) nach Auswertung von 16 der 17 gemeldeten Schälschäden.
Um Schälschäden durch die Wisente im Rothaargebirge weiter zu reduzieren, ist in einem ersten Schritt die Zusammensetzung des Ergänzungsfutters geändert worden. (Foto: Wisent-Welt-Wittgenstein/chb) |
Sie beziehen sich auf 240 Buchen- und 50 Fichtenstämme. Angesichts des Gesamtschaden von 6508 Euro, der in rund vier Monaten entstand und den ein staatlich bestellter unabhängiger Gutachter ermittelt hat, spricht Trägervereins-Vorsitzender Bernd Fuhrmann von einem „überschaubaren Rahmen“. Er geht aber auch davon aus, dass sich das Schälverhalten „nicht ganz abstellen“ lasse.
Seit der Weihnachtszeit seien die Schäden deutlich zurückgegangen. Gleichwohl wollen die Wissenschaftler des Auswilderungsprojektes die Schälung der Bäume weiter reduzieren. Um zu ermitteln, ob die Wildrinder unter Mangelerscheinungen leiden, soll ihnen unter anderem Blut abgenommen werden. Dazu wird die neunköpfige Herde nach Angaben von Pressesprecher Dr. Michael Emmerich für einige Tage im Managementbereich festgesetzt (siehe WuH-Heft 4/2013, Seite 73). Das komme immer mal wieder vor, unter anderem um die Batterien der Telemetrie-Halsbänder auszutauschen. Danach aber werden die Tiere stets wieder in die Freiheit entlassen. Denn sie ist wesentlicher Bestandteil des Artenschutzprojektes, für das Initiator Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein ein etwa 4300 Hektar großes Waldgebiet als Lebensraum zur Verfügung gestellt hat.
Beim Managementbereich handelt es sich um einen Teil des inzwischen abgebauten Auswilderungsgatters. In diesem Areal befindet sich auch eine Fütterung. Dort erhalten die Wisente ein Nahrungsergänzungsmittel, dessen Mineralstoff-Zusammensetzung in einem ersten Schritt der Schadensminderung vor Kurzem umgestellt worden ist.
chb