Freizeitnutzung raubt dem Auerwild im Sommer circa 20, im Winter sogar 40 Prozent seines Lebenraums. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Forstlichen Versuchsanstalt (FVA) Baden-Württemberg. Über drei Jahre wurden mithilfe von Funksendern zwölf Auerhühner im Schwarzwald untersucht.
Auerwild weicht laut einer Studie menschlicher Infrastruktur bis zu 320 Meter aus.
Foto: Jürgen Gauß
Auerwildreviere fanden sich zwar auch in touristisch intensiv genutzten Bereichen, aber die Hühnervögel mieden menschliche Infrastruktur, wie Wege, Pisten und Trails, deutlich. Im Sommer hielten sie mit rund 145 Metern den größten Abstand von Mountainbike-Trails und Wanderwegen. Im Winter wichen sie Pisten, Wanderwegen und Loipen sogar bis zu einer Distanz von 320 Metern aus. Reduziert wurde die Störwirkung, wenn die Wege oder Loipen von dichtem Gebüsch gesäumt waren. Störungen durch Erholungssuchende abseits der Wege wurden in der Studie nicht berücksichtigt, ihre Auswirkungen schätzen die Forscher als noch gravierender ein. Sie schlugen vor, touristische Infrastrukturen in der Fläche zu konzentrieren und größere Ruhe- und Rückzugsräume fürs Wild zu bilden. vk