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Wolfsbüro in Niedersachsen nimmt Arbeit auf

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Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel hat heute offiziell das Wolfsbüro beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Hannover eröffnet.

Foto: Archiv
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Er verspricht sich davon nach eigenen Worten mehr Information und Aufklärung und verbesserte organisatorische und technische Abläufe, die die Akzeptanz erhöhen würden. „Bei allen Maßnahmen im Umgang mit dem unter Artenschutz stehenden Wolf steht für die Landesregierung die Sicherheit der Menschen immer an erster Stelle“, betonte Wenzel bei dieser Gelegenheit. Außerdem lobte er die bisherige konstruktive Zusammenarbeit mit den ehrenamtlich tätigen Wolfsberaterinnen und Wolfsberatern und der Landesjägerschaft. Diese soll fortgesetzt werden.
 
Das Wolfsbüro wird Meldungen über Nutztierrisse einschließlich der Auszahlungen von Billigkeitsleistungen sowie Anträge auf Präventionsmaßnahmen bearbeiten. Alle Maßnahmen des niedersächsischen Wolfsmanagements werden künftig hier koordiniert. Außerdem wird das Wolfsbüro zentrale Anlaufstelle für die Bürgerberatung und die Nutztierhalterberatung und an der Öffentlichkeitsarbeit mitwirken. Die Biologinnen Nicola Georgy, Dr. Jana Sprenger und Verena Harms haben ihre Arbeit begonnen. Sie alle haben sich im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit auf den Wolf spezialisiert.
 
Seit November 2008 wurde der Wolf in Niedersachsen 66mal als Verursacher von gemeldeten Rissen von Schafen, Damwild und Rindern amtlich festgestellt. Unter diesen Fällen nicht registriert ist der Tod eines Islandponyfohlens, das Ende Mai offensichtlich gewaltsam zu Tode kam und fast gänzlich aufgefressen wurde. Laut amtlicher Analyse konnte kein Wolf als Verursacher festgestellt aber auch nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Der geschädigte Gestütsbetreiber hat vom NLWKN jetzt die Herausgabe der Reste des Fohlens verlangt, um ein eigenes Gutachtern zu dessen Todesursache in Auftrag zu geben.
 
Derweil vermehren sich die Wölfe weiter: Auf dem Truppenübungsplatz Munster ist der erste Wurf in diesem Jahr aus vier Wölfen nachgewiesen worden. Deren Geschwister aus dem Vorjahr machen durch auffälliges Verhalten und geringe Scheu von sich reden. Der zweite dieser Jährlingswölfe ist nun mit einem Sender ausgestattet worden, um ihr Verhalten besser kontrollieren zu können.
mh


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