Im Kanton Wallis wurden zwischen Januar und Ende Oktober des vergangenen Jahres 269 Nutztiere von Wölfen gerissen, über 36 Prozent davon trotz Herdenschutz. Das gab die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) am 5. Dezember bekannt.
Schafe und Ziegen fielen Wölfen im Wallis zum Opfer.
Foto: Tobias Bürger
Die Schadenssummen inklusive Tierarztkosten beliefen sich auf über 118 000 Franken (circa 105 000 Euro). Der Kanton bestätigte neun verschiedene Wölfe, davon vier, die erstmals in der Schweiz identifiziert wurden. Rudelbildungen oder Nachwuchs konnten aber bisher trotz intensivem Monitoring nicht bestätigt werden. Beim Wild wurden nur 37 Risse an Reh-, Rot- und Gamswild auf den Wolf zurückgeführt, allerdings liegt hier laut DJFW die Dunkelziffer sehr hoch, da viele Kadaver nicht entdeckt werden. Die Dienststelle berichtete aber von ungewöhnlichen Verschiebungen des Schalenwildes in der Landschaft sowie vom Nachfolgen der Beutegreifer. Dies könne sich auf die Schutzfunktion der Banngebiete sowie auf die Jagdresultate negativ auswirken, wenn die Verschiebung permanent sei, warnte die Behörde. Eine zuverlässige Beurteilung sei aber erst mittelfristig möglich. Für die Monate Januar bis Ende Oktober 2018 wurden von der Wildhut für Rissaufnahmen, Monitoring und Abschussbewilligungen 3 180 Arbeitsstunden erbracht. Das sind rund zwei Vollzeitstellen. Weitere 600 Stunden fielen bei spezialisierten Mitarbeitern für die Erstellung von Dossiers an. Im Herbst hatte der Kanton zwei Abschussbewilligungen auf Wölfe erteilt, diese konnten aber bisher nicht erfüllt werden. vk