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Kompakt im Kommen

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OPTIK AUF DER 30. IWA:
Modellpflege stand bei vielen Herstellern im Optikbereich in diesem Jahr an erster Stelle, aber es gab auch hier wieder einige Top-Neuheiten. Interessant sind die Anwendungsmöglichkeiten der relativ neuen Digital-Technik im Kamerabereich.

 

Neuheiten auf einen Blick: DOCTERsight II plus, Gerhardt Isodot 1-4×25 ID und 3-12×56 ID, Schmidt&Bender 1,5-6×42 Flash Dot und 3-12×50 PM II, Zeiss VM/V 3-12x56T* und Diavari V 6-24x56T*, Zeiss Z-Point (v.l.)

Den Vogel beziehungsweise das Wild im wahrsten Sinne des Wortes schoss Adirondack Optics (www. adkoptics.com) ab: Die Amerikaner zeigten das „SmartScope“, ein Zielfernrohr, bei dem eine digitale Kamera eingebaut ist, die in dem Moment fotografiert, wenn abgedrückt wird. Will man das anvisierte Stück doch nicht erlegen, kann der Jäger das Zielfernrohr als ganz normale Kamera benutzen. Dann kann man immerhin das kapitale Stück hinterher am Bildschirm begutachten und sich vielleicht doch noch ärgern, dass man falsch angesprochen und nicht geschossen hat (etwa 1 695 US$).

Das kleinste Reflexvisier der Welt ist jetzt in verbesserter Ausführung erhältlich: Das DOCTERsight II plus von analytikjenaAG/Docter weist eine zweigliedrige Optik auf, bei der der Reflexbelag geschützt auf der Kittfläche zwischen zwei polierten Glaslinsen liegt. Dadurch kann der Leuchtpunkt präziser verstellt werden, und er zeichnet sich schärfer ab. Längere Batterielebensdauer bei gleichzeitig hellerem Leuchtpunkt für den Einsatz bei hellen Lichtverhältnissen wird durch eine geänderte Steuerelektronik erzielt (etwa 369 Euro). Daneben zeigte Docter das 8×56-Sauenglas mit dem Spezial-Leuchtabsehen ohne störende Balken jetzt mit aspärischer Optik, durch die laut Docter vier Prozent Transmission-Gewinn sowie eine bessere Brillanz und Kontrast erreicht werden (ab 1 060 Euro).

Die Leuchtpunkttechnik ist mittlerweile so weit vorangeschritten, dass die meisten Zielfernrohr-Hersteller Modelle im Programm haben, deren Leuchtpunkt sich für den Tag- und Nachteinsatz eignet. Auch Gerhardt erweiterte seine Nickel-Produktlinie um die Modelle 1-4×25 ID, 1,5-6×42 ID und 3-12×56 ID und nannte sie „Isodot“. Alle Modelle sind mit der B3-Technik ausgestattet, bei der die gewünschte Helligkeit des Leuchtpunktes vorgewählt werden kann und dann auf Daumendruck aktiviert wird (1-4×25 ab 1 331 Euro, 1,5-6×42 ab 1 385 Euro, 3-12×56 ab 1 577 Euro). Die Nickel Compact-Zielfernrohre werden ebenfalls mit B3-Technik ausgeliefert und der Beleuchtungsturm dabei in der Bauhöhe um 20 Prozent verkürzt (ab 1327 Euro).

Leica präsentierte eine Variante des Duovid-Fernglases mit Umschaltmöglichkeit von 10- auf 15-fache Vergrößerung und 50er Objektiv. Neu ist dabei die „HighLux“ genannte Vergütung, bei der eine spezielle Spiegelschicht zur Anwendung kommt, die den Lichtdurchlassgrad nochmals steigert und einen höheren Kontrast verspricht. Die Außenlinsen wurden zudem mit HDC (High Durable Coating) beschichtet, einer Vergütung, die besonders haltbar ist (1 900 Euro).

Die Produktpalette der Entfernungsmesser wird durch die Modelle Rangemaster 900 und 1 200 scan erweitert. Im Scan-Betrieb liefert das Gerät kontinuierlich aktualisierte Messwerte, so dass die Distanz zu ziehendem Wild besser bestimmt werden kann (475 bzw. 575 Euro). Mit einem Digitaladapter können die Televid-Spektive 77 und 62 mit der Leica-Digilux-Kamera verbunden werden. Das ergibt eine ungewöhnlich hohe Brennweite für bestechend gute Fotos von weit entfernten Objekten, für die sonst ein teures Spezial-Teleobjektiv angeschafft werden müsste (Adapter 50 Euro, Leica Digilux 1 200 Euro, Spektive ab 775 Euro, Okulare ab 175 Euro).

Ihre European-Zielfernrohr-Reihe baute Leupold aus. Jetzt sind drei Modelle European Vari-X III illuminated mit Leuchtabsehen erhältlich, deren Linsen wie bei allen Leupold Vari-X III-Zielfernrohren mit der bekannten Multicoat 4-Vergütung versehen sind. Die Modelle haben die Kenndaten 1,5-5×20, 3,5-10×50 und 4,5-14×50 und zeichnen sich durch Kompaktheit und Robustheit aus (1 065 Euro, 1 199 Euro, 1 299 Euro).

Mit drei neuen Modellen entert Minox den Fernglas-Markt: 7×42 BR asph., 8,5×52 BR asph. und 12×52 BR asph. Alle drei kommen mit Asphärentechnologie und überzeugten bei einer Vorab-Erprobung in der Praxis (ab 639 Euro).

Schmidt & Bender erweiterte die Zenith-Reihe um ein universelles 1,5-6×42: Mit Flash Dot-Technologie wird dieses Allroundglas noch universeller, da der Leuchtpunkt sowohl in der tiefen Dämmerung als auch bei helleren Lichtverhältnissen am Tag optimal genutzt werden kann. Zu den weiteren Vorzügen des 1,5-6×42 zählt der griffige Verstellring mit 180 Grad-Vergrößerungswechsel, ein Fach für die Ersatzbatterie unter dem Deckel der Seitenverstellung sowie die Posicon-Anzeige mit Einschuss-Markierung (1 398 Euro).

Nach den zahlreichen Neuerscheinungen der letzten Jahre stellte Steiner in diesem Jahr das 8×56 Nighthunter XP vor. Laut Hersteller hat es nach eigenen Angaben in Testserien belegt, dass es „sich um das beste Nachtglas handelt“ (998 Euro).

Nachdem Optolyth in den letzten Jahren neben anderen Neuheiten vor allem kompakte Spektive vorstellte, hatte man diesmal das Vianova-Fernglas im Messegepäck, ein kurzes und handliches Glas mit den Kenndaten 8×56 mit bedienerfreundlichen zentralen Fokussierrädern und phasenkorrigierten Prismen (1 189 Euro).

Den Spektiv-Markt bereichert Swarovski mit einem neuen Ausziehfernrohr, dem CTS 85. Zusammengeschoben ist das Nachfolgemodell des Top-Spektives CT 85 nur 24,6 Zentimeter groß. Es sind zwei Weitwinkelokulare mit 45- und 30-facher Vergrößerung sowie ein Zoom-Okular (20-60x) erhältlich. Geliefert wird es mit einem praktischen Tragegeschirr. Über einen Adapter lässt sich eine Digital-Kamera anschließen (1 270 Euro).

Auch bei Zeiss verwandelt sich die kleine Digital-Kamera über den „Quick-Adapter“ auf den hauseigenen Diascope-Spektiven zu einer Kamera mit riesigem Tele-Objektiv (330 Euro).

Kompakt ist auch ein neues Reflexvisier namens „Z-Point“ zum Flüchtigschießen, das von dem Modell des G 36, dem Sturmgewehr der Bundeswehr, abstammt. Der Leuchtpunkt wird im Hellen von einer Solarzelle mit Strom versorgt. Wird es dunkler, schaltet die Elektronik automatisch auf Batterie um. Zudem wird die Grundhelligkeit des roten Punktes gespeichert, die sich wiederum dann automatisch der Umgebungshelligkeit anpasst – Hightech in Vollendung (425 Euro).

Mit dem Varipoint VM/V 3-12×56 T* vervollständigt Zeiss seine Varipoint-Reihe um ein Glas mit höchster Dämmerungsleistung, das durch den immer gleich großen Rotpunkt und den weiten Dimm-Bereich aber als echtes „Tag & Nacht“-Glas universell eingesetzt werden kann (ab 1 658 Euro). Mit dem kompakten Nachtsichtgerät Victory NV 5,6×62 T* (3 580 Euro) und einem Long Range Zielfernrohr Diavari V 6-24×56 T* (ab 1 750 Euro) rundet Zeiss sein neues Programm ab.

Kleiner geht es kaum: Leupolds neues Taschenspektiv 10-20×40, das sicher das Herz so manchen Bergjägers erfreuen wird (589 Euro)

 

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