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Der unsichtbare Jäger

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Tarnmaterialien:
Als heimlicher Beobachter will der Jäger sehen – aber nicht gesehen werden. Verborgen kauert er stundenlang im Revier. Tarnung gleicht die niedrigere Sinneswahrnehmung des Menschen gegenüber dem Wild aus. Nur so ist der Jäger überhaupt in der Lage, Wild in Anblick zu bekommen und Beute zu machen. Dass es dafür mehr braucht als einen grünen Lodenmantel, weiß Horst Rohleder.

 

Wer kennt ihn nicht, den leichten, transportablen Ansitzstuhl. Viele Jäger benutzen ihn gerade bei der Bockjagd sehr gern. Bei der Schussabgabe ist aber unbedingt auf einen natürlichen Kugelfang zu achten! Die Vergleichsaufnahmen zeigen sehr gut, wie ein leichtes, in sekundenschnelle übergeworfenes Tarnnetz die Konturen des Jägers verwischt

Von Horst Rohleder

Wild in seinem angestammten Lebensraum, in völliger Vertrautheit, hautnah zu erleben, ist eines der besonderen Privilegien, die wir Jäger genießen dürfen. Es setzt aber voraus, dass wir uns auf dem Ansitz ruhig verhalten und völlig unentdeckt bleiben. Der Wunsch, sich unsichtbar zu machen, ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Die Natur bedient sich der natürlichen Tarnung mannigfaltig. Denken wir zum Beispiel an die Schutzfärbung des noch nicht flucht- und verteidigungsfähigen Jungwildes, oder die besondere Deckenzeichnung des Schalenwildes, die es vor Raubsäugern schützt, weil es seine Konturen im hohen Gras- und Ästegewirr nahezu auflöst. Das Lichtspiel, besonders im Wald, unterstützt diese Wirkung.

Physische Überlegenheit durch geistige Überlegenheit ausgleichen

Der Mensch war, bevor er im Laufe der jagdgeschichtlichen Entwicklung immer bessere und auf größere Entfernungen wirkende Waffen entwickelte, seinen Beutetieren oft unterlegen. Man hat den Menschen in diesem Zusammenhang auch als ein „Mängelwesen“ bezeichnet. Trotz unserer modernen Jagdwaffen mit ihrer präzisen Zieloptik trifft diese Bezeichnung in gewissem Maße immer noch zu. Selbst der „Waidmann 2000“ muss noch immer die physische Überlegenheit des Wildes durch geistige Überlegenheit ausgleichen.

Die Farben sin der Landschaft angepasst

Gut getarnte Ansitzeinrichtungen im Revier sind deshalb durch nichts zu ersetzen. Welche Möglichkeiten der Jäger hat, mit Hilfe von Tarnnetzen und Tarnfolie, seine Ansitzeinrichtungen homogen in die jeweilige Landschaft einzupassen, um dabei selbst eine optimale Deckung zu haben, zeigen die Beispiele. Wenn Hochsitze heutzutage auch aus den unterschiedlichsten Materialien gebaut werden, so besteht das Gerüst des Ansitzes zumeist aus Holz. Bei der Hochsitzverkleidung kann allerdings dieser Naturwerkstoff aus Gewichtsgründen eingespart werden.

Als eine Alternative bieten sich PVC-Folien an. Sie werden nach einem besonderen Verfahren hergestellt, sind stabil, besonders reißfest und wasserdicht. Die matten Grün- und Brauntöne sind der Landschaft angepasst. Diese Folien sind übrigens die Vorstufe des Tarnnetzes. Denn aus diesem Material wird das Laub des Tarnnetzes gestanzt. Die Verkleidung des Hochsitzes mit der sehr leichten und auch winddichten Folie geht besonders rasch von der Hand. Statt Hammer und Säge, kommen Tacker und Schere zum Einsatz. Wichtig ist immer das Umlegen der Tarnfolie, bevor sie ans Holz der Hochsitzholme angetackert wird. Ihre Haltbarkeit wird dadurch deutlich erhöht. Mit den Tackerkrampen darf nicht gespart werden. Dicht an dicht müssen sie durch die Folie ins Holz gesetzt werden. Stets muss darauf geachtet werden, dass die Folie gut gespannt ist. Eine Hilfsperson erleichtert diese Arbeit ungemein.

Der Gewichtsvorteil liegt klar auf der Hand

Die Arbeitszeit beträgt erfahrungsgemäß nur zehn Prozent der Zeit einer kompletten Holzverschalung. Eine Hochsitzverkleidung aus Holz wiegt rund 70 bis 80 Kilogramm. Die „Verschalung“ mit der Tarnfolie wiegt lediglich fünf Kilogramm. Der Gewichtsvorteil liegt also klar auf der Hand. Weiterer Vorteil der Folie: Mit einer schwarzbraunen oder grünen Farbe (300 ml, Sprayflasche, 7,50 Euro) kann im Wischeffekt ein Camouflage-Effekt auf ihr erzielt werden. Wer die Folie nicht besprühen mag, spannt darüber ein Tarnnetz. So integriert sich die Reviereinrichtung bestens in nahezu jedes Landschaftsbild.

Ideale Tarnnetze für den Jäger (von links nach rechts): Einfaches Militär-Tarnnetz (sehr grobmaschig, Tarneffekt lässt sich durch belaubte Äste stark verbessern), Taiga-Netz (sehr spezielles Netz, gute Tarnwirkung im herbstlichen Buchenwald), Wüsten-Tarnnetz (ideale jagdliche Nutzung bei Schirmen im reifen Getreide oder abgetrockneten Mais), Zick-Zack-Tarnnetz (das wohl gebräuchlichste Tarnnetz, kombiniert mit Tarnfolie ideal für Kanzelverkleidung, Verblendung von Erdsitzen und transportablen Schirmen für die Enten- und Gänsejagd, eine Seite grün mit etwas Braun, auf der anderen Seite braun mit etwas Grün), Super-Tarnnetz (engmaschig, zweifarbig, besonders geräuscharm), Placken-Tarnnetz (sehr leicht, besonders geeignet zur Verkleidung von Kanzeln und Schirmen). Alle Netze sind in Größen von 9 bis 36 Quadratmeter lieferbar. Der Preis pro Quadratmeter beträgt 3,50 Euro.

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