Eine Corona-Intrige von Jagdgegnern gegen eine Drückjagd bei Burbach im Siegerland ist fehlgeschlagen. Unter den Jagdteilnehmern hat es „nach unserem Erkenntnisstand“ keinen Corona-Fall gegeben, teilte der Landkreis Siegen-Wittgenstein WuH am 10. Dezember auf Anfrage mit. Die-E-Mail einer angeblich infizierten „Jagdteilnehmerin“ an die Siegener Zeitung erweist sich somit als Fake.
Fake News bzgl. einer Corona-Infektion einer Jägerin sollte eine Drückjagd im Siegerland sabotieren.
Foto: Michael Migos
„Würgendorf: Jägerin positiv getestet“, titelte die Siegener Zeitung am 23. November zwei Tage nach dem Jagdtermin. Das Blatt bezog sich auf die anonyme Mail einer „Waidfrau“, die sich angeblich bei der Jagd mit Corona infiziert hatte. Am 28. November korrigierte die Lokalzeitung: „Jägerin war nicht positiv getestet“ und gestand ein, dass sie hier „anonymen Hinweisen vertraut“ und „nicht mit der „gebotenen journalistischen Sorgfaltspflicht recherchiert“ habe.
Zuvor hatten Jagdgegner laut Westfalenpost zur Drückjagd eine Demonstration „mit rund 100 Teilnehmern angemeldet“. „Wir werden mit allen (legalen) Mitteln gegen Jagd und Jäger, bis zum letzten Blutstropfen kämpfen“, schrieb dazu laut Westfalenpost eine „Antijagd GmbH“ auf ihrer Facebook-Seite.
Die Demonstranten rückten nicht an, Jagdpächter Dr. Jens Birkenheuer (Köln) brach aber vorsichtshalber die Drückjagd ab. „Sämtliche Corona-Vorschriften wurden eingehalten“, betonte Birkenheuer gegenüber WuH. Dennoch erstattete der Anti-Jagd-Verein Wildtierschutz Deutschland Anzeige wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln. Diese werde noch bearbeitet, erklärte das Burbacher Ordnungsamt. Es habe den Anschein, dass in die Anzeige „Dinge eingeflossen“ seien, „die nichts mit Corona zu tun haben, sondern gegen Drückjagden gerichtet sind“.
Wildtierschutz Deutschland hatte schon am 29. Oktober in einer Pressemitteilung triumphiert: „Zu den neuen Corona-Maßnahmen gehört selbstredend auch, dass ab dem 2. November zunächst bis Ende November keine Drückjagd, keine Treibjagd oder sonstige Gesellschaftsjagden stattfinden können“. Die Enttäuschung des Vereins, dass die Jagd als „systemrelevant“ eingestuft wurde, muss groß gewesen sein.
roe