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Aktionsbündnis fordert aktives Wolfsmanagement

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Das Aktionsbündnis FORUM NATUR Brandenburg, das 200.000 Mitglieder in rund 6.000 Betrieben und Vereinen vertritt, bekräftigt seine Forderung nach einem aktiven Wolfsmanagement.

Es ist Zeit für ein aktives Wolfsmanagement: Schon im Wolfsjahr 2022/23 hätten laut Aktionsbündnis Forum Natur allein in Brandenburg 80 Wölfe entnommen werden müssen, um den aktuellen Bestand nicht noch weiter ansteigen zu lassen (Symbolbild: G. Maierhofer /AdobeStock)

Die weitere Ausbreitung der Wölfe in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft schaffe unnötiges Tierleid, verursache enorme Kosten und gefährde die Zukunft der Weidetierhaltung.

Allein im Zeitraum von 2015 bis 2022 seien laut Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf in Deutschland insgesamt mehr als 20.000 Haus- und Weidetiere Opfer von Wolfsangriffen geworden. Im selben Zeitraum seien 58,5 Mio. Euro zur Förderung des Herdenschutzes und weitere 2,9 Mio. Euro als Schadenersatz an die von Rissen betroffenen Tierhalter ausgezahlt worden. Obwohl Deutschland im weltweiten Vergleich die höchste Wolfsdichte aufweise, würden offizielle Stellen und NGO’s behaupten, der Wolf sei in Deutschland weiterhin gefährdet.

„Diesen von Naivität und Wunschdenken geprägte Ansatz muss Bundesumweltministerin Steffi Lemke umgehend beenden! Andere Mitgliedsstaaten der EU zeigen, dass sich eine stabile Wolfspopulation und extensive Weidehaltung von Nutztieren dann vereinbaren lassen, wenn konsequent und aktiv gegen schadenstiftende Wölfe vorgegangen wird und das weitere Anwachsen der Wolfspopulation bei Bedarf durch gezielte Bestandsregulierung gedeckelt wird.“ sagt Jens Schreinicke, Wolfsbeauftragter des Landesbauernverbandes Brandenburg und ergänzt: „Schweden hat auf Basis wissenschaftlicher Modellierungen einen Zielbestand von aktuell 310 Wölfen vorgegeben. Zum Vergleich: allein im Land Brandenburg leben derzeit ca. 1.000 Wölfe. Auffällige Wölfe, die geschützte Nutztiere oder Haustiere angreifen, werden in Schweden im Rahmen der so genannten Schutzjagd entnommen, ohne dass zuvor kriminalistischer Aufwand wie in Deutschland betrieben wurde. Übersteigt der Gesamtbestand der Wölfe trotz dieser Schutzjagden den definierten Zielbestand deutlich, wird unter wissenschaftlicher Begleitung und der Aufsicht der schwedischen Naturschutzbehörden gezielte Jagd auf eine festgelegte Anzahl von Wölfen gemacht.“

„Die Schutzjagd muss neben der Förderung von Zäunen und Herdenschutzhunden auch in Deutschland selbstverständlicher Bestandteil des Herdenschutzes werden. Dazu ist der von der EU gesetzte Rechtsrahmen endlich 1:1 auch in deutsches Recht umzusetzen. Gleichzeitig muss der Wolf in Deutschland ins Jagdrecht aufgenommen werden. Die Novellierung des Brandenburger Jagdgesetztes bietet dazu jetzt auch auf Landesebene die Möglichkeit. Auch das Monitoring des Wolfsbestandes in Europa muss endlich länderübergreifend und einheitlich betrieben werden.“ fordert Dr. Dirk Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg. „Zugleich muss auch Deutschland die jetzt auf EU-Ebene angedachte Anpassung beim Schutzstatus des Wolfes aktiv unterstützen. Das ist Voraussetzung für den längst überfälligen Einstieg in ein Bestandsmanagement.“ so Wellershoff.

Ein vom Aktionsbündnis Forum Natur erarbeitetes Modell für das zukünftige Bestandsmanagement zeige, dass bereits im Wolfsjahr 2022/23 in allein in Brandenburg 80 Wölfe hätten entnommen werden müssen, um den aktuellen Bestand nicht noch weiter ansteigen zu lassen. Die Wolfspopulation werde dadurch nicht gefährdet.

Das unter Mitwirkung renommierter Wildbiologen erarbeitete Modell baue auf der Ermittlung der Geeignetheit der deutschen Wolfslebensräume auf und verschneide diese mit dem vorhandenen Wolfsbestand. Auf den Daten des Bundesamtes für Naturschutz basierend sei ein sogenannter Akzeptanzbestand für Wölfe ermittelt worden, der sich im Korridor der vollständigen Besetzung (Obergrenze) aller für Wölfe geeigneten Gebiete und einem Besatz mit lediglich 60 % (Untergrenze) einpegele. Aus dem Mittelwert von Obergrenze und Untergrenze ergäbe sich eine notwendige Entnahmequote für jedes einzelne Bundesland.

PM/fh

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